Von 1908 bis 1915 war Jack Johnson der erste schwarze Schwergewichtsweltmeister im Boxen und ging damit in die Geschichte ein, nachdem sich zuvor jahrelang die weißen Boxer weigerten, gegen ihn zu kämpfen. Doch glücklich wurde er nicht. Ein schwarzer Boxer, der besser ist als ein Weißer - das durfte es in den USA damals nicht geben. Ihm wurde von staatlichen Stellen zugesetzt. Als überhaupt erste Person wurde er schließlich nach einem neuen Gesetz, dem Mann Act, verurteilt, weil er eine Frau für „unmoralische Zwecke“ von einem Bundestaat in einen anderen gebracht hatte. Eine ehemalige Geliebte wurden deswegen zu einer Falschaussage gegen ihn gezwungen. Johnson flüchtete nach Frankreich, boxte im Ausland weiter und kehrte erst 1920 zurück, um seine Haftstrafe zu verbüßen. Erst gerade kam der 1946 verstorbene Boxer wieder in die Schlagzeilen.
Donald Trump erließ am 24. Mai 2018 ein vollständiges posthumes Pardon für Johnson und sprach dabei davon, dass der Boxer Opfer „einer Ungerechtigkeit geworden ist, die viele als rassistisch motiviert ansehen“. Direkt neben Donald Trump stand bei dieser Begnadigung Sylvester Stallone. Er soll großen Anteil daran gehabt, dass Trump sich den Fall von Johnson ansah und den Boxer schließlich begnadigte. Nun wissen wir auch Stallones Interesse an der Geschichte von Jack Johnson. Er beschäftigt sich aktuell mit dieser, weil er ein Biopic plant. Für dieses ist die Begnadigung natürlich ein perfekter Schlusspunkt - und es wäre nicht verwunderlich, wenn das oft geteilte Foto mit Trump, Stallone sowie unter anderem dem amtierenden WBC-Schwergewichtsweltmeister Deontay Wilder und Ex-Champion Lennox Lewis bei der Bekanntgabe am Ende des Films erscheinen würde.
Laut Deadline hat Stallone für das neue Projekt auch selbst eine neue Firma gegründet. Balboa Productions heiße nun das neue Unternehmen des Stars. Mit diesem will er künftig weitere Film- und Serienprojekten entwickeln. Als Partner für das Jack-Johnson-Biopic hat er sich zudem MGM an Bord geholt. Bei dem berühmten Studio mit dem ikonischen Löwen im Logo soll das Projekt sofort oberste Priorität genießen und schnellstmöglich umgesetzt werden. Ob Stallone neben seiner Produzentenrolle möglicherweise auch vor der Kamera oder als Regisseur involviert sein wird, ist noch nicht bekannt. Da aber kürzlich der Terminplan für „Rambo 5“ und „The Expendables 4“ bekannt wurde, dürfte er bei einem schnellen Voranschreiten maximal Zeit für eine kleine Nebenrolle haben.
Stallones Projekt ist übrigens nicht die erste Verfilmung von Johnsons Geschichte. Bereits 1970 kam „Die große weiße Hoffnung“ in die Kinos. Hier geht es vor allem um die Liebe des Boxers zu einer weißen Frau. Die Hauptdarsteller James Earl Jones (die Stimme von Darth Vader) und Jane Alexander wurden für ihre Rollen für den Oscar nominiert.