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    Wegen blutigem "Lost"-Stunt: Evangeline Lilly erhebt harte Vorwürfe gegen "frauenfeindlichen" Stuntkoordinator

    Evangeline Lilly, die mit „Lost“ bekannt wurde, erhebt schwere Vorwürfe gegen einen nicht identifizierten Stuntkoordinator der Mystery-Serie – auf einem Panel, auf dem Stuntfrauen von fragwürdigen Praktiken innerhalb der Branche berichteten.

    Marvel 2015

    Schauspieler werden in Kampfszenen oder anderen gefährlichen Aktionen am Set häufig von Stuntfrauen und -männern gedoubelt. Evangeline Lilly bestand bei einer Szene von „Lost“ vor einigen Jahren aber darauf, selbst an einem Baum zu hängen – und das passte dem zuständigen, von Lilly als „frauenfeindlich“ bezeichneten Stuntkoordinator nach Darstellung der Schauspielerin überhaupt nicht. Er habe es nicht gut gefunden, dass sie abgelehnt habe, sich doubeln zu lassen. Die Szene, in der Lilly sich dann harte Schürfwunden an beiden Unterarmen zugezogen habe, war ihrer Meinung nach als Bestrafung für sie gedacht – sagte die Schauspielerin auf einem Fox-Panel am vergangenen Mittwoch, auf dem es um Frauen im Stunt-Geschäft ging (via Deadline)

    Was ist passiert?

    Evangeline Lilly sprach von offenen Wunden, die eiterten, und fügte hinzu: „Ich sah wie ein Mutant aus. Meine Mutter sagte: ‚Du wirst nie wieder in der Lage sein, ein Abendkleid anzuziehen.‘ Für den Stunt musste Lilly, so beschrieb sie es, von einem morschen Ast runter und sich dann irgendwo festhalten (vermutlich an einem anderen Ast), hoch über dem Boden. Sie war aus Sicherheitsgründen am Baum festgebunden – trug aber an den Armen eben keinen Schutzstoff. Das habe der besagte Stuntkoordinator ihr mit der Begründung verweigert, dass der Schutz im Fernsehen zu sehen gewesen wäre. Lilly habe die Szene dann an den Armen ungeschützt immer und immer wieder drehen müssen, während ihre Haut stetig weiter abgeschürft worden sei, was jedes Mal eine schmerzhafte Behandlung nötig gemacht hätte.

    Brutale Branche

    „Für mich fühlte es sich an“, so Evangeline Lilly weiter, „als wollte mir der Stundkoordinator damit sagen: ‚Dafür, dass du mir widersprochen hast, werde ich dich jetzt auf deinen Platz verweisen.‘“ Heute würde sie wahrscheinlich einlenken, sagte sie abschließend. Lillys Schilderung klingt danach, als habe sich ein einzelner Stuntkoordinator falsch verhalten – auf dem Panel wurde aber auch deutlich, dass es in der Stunt-Branche eine Reihe von inakzeptablen, verbreiteten Praktiken gibt.

    Beschrieben wurde das sogenannte „wigging“, in dem Stuntmänner in Frauenperücken und -kleider schlüpfen, anstatt dass gleich eine Frau für den Stunt verpflichtet wird. Üblich seien außerdem „paint downs“: Anstatt schwarze Stuntmen oder schwarze Stuntfrauen anzuheuern, um schwarze Schauspieler zu doubeln, werden Weiße einfach mit schwarzem Make-up angemalt – und wenn es nicht darum geht, für einen bestimmten, markanten Schauspieler den Kopf hinzuhalten, gehen die Jobs überwiegend sowieso an Weiße. Viele Stuntfrauen, die sich gegen Diskriminierung aussprechen wollen, hätten Angst, danach keinen Job mehr zu bekommen, sagte die Moderatorin des Panels, Alethea Jones (Regisseurin von „Fun Mom Dinner“).

    Evangeline Lilly ist ab 26. Juli 2018 als Titelheldin in „Ant-Man And The Wasp“ zu sehen.

     

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