Achtung: Die nachfolgende Nachricht enthält SPOILER zu „Avengers: Infinity War“!
Am Ende von „Avengers: Infinity War“ müssen wir uns von vielen geliebten Figuren verabschieden. Schon früh sterben Loki (Tom Hiddleston) und Heimdall (Idris Elba), später wird Gamora (Zoe Saldana) von ihrem Vater Thanos (Josh Brolin) für den Seelenstein geopfert und kurz vor Ende gibt auch noch Vision (Paul Bettany) den Geist auf, als Thanos ihm den Gedankenstein aus dem Kopf reißt. Und dann gibt es da noch das schockierende Finale: Nach dem Fingerschnipsen von Thanos verschwindet die Hälfte aller Lebewesen auf allen Planeten und so lösen sich auch viele Helden wie Black Panther (Chadwick Boseman), Spider-Man (Tom Holland) und Star-Lord (Chris Pratt) in Asche auf, werden quasi vom Wind verweht.
Kaum jemand zweifelt eigentlich daran, dass diese Figuren auf die ein oder andere Weise wiederkehren. Umso überraschender ist nun eine angebliche Aussage der Drehbuchautoren Christopher Markus und Stephen McFeely, die kursiert. All diese Tode seien echt. Man solle es akzeptieren. Doch haben sie das wirklich gesagt?
Die verwehten Helden sind nicht tot
Allerdings lohnt es sich den BuzzFeed-Artikel, aus dem diese Aussagen herausgerissen wurden, genau zu lesen. Schon in dem ursprünglichen Artikel gehen direkte und indirekte Rede sowie die Gedanken und Beobachtungen des Autors ineinander über, wodurch es umso wichtiger ist, genau hinzuschauen, was die Autoren wirklich sagen. Und dabei fällt auf, dass sie ihre Worte – wie es auch im BuzzFeed-Artikel explizit noch einmal steht – sehr „sorgfältig wählen“. Über „tote Helden“ oder die „Tode“ sprechen die Autoren so nie selbst. Der Einschub „the deaths“ im originalen Artikel wurde von dem BuzzFeed-Redakteur gemacht und ist gerade nicht Teil der zitierten Worte der Autoren.
So sagt Markus ohne den BuzzFeed-Einschub: „Es ist echt. Ich will euch nur sagen, es ist echt und je früher ihr das akzeptiert, umso früher wird es euch möglich sein, die nächste Stufe der Trauer zu erklimmen.“
Nicht klar wird in der Aussage, was „echt“ ist, welche Figurenabschiede „echt“ sind und was „echt“ in diesem Zusammenhang überhaupt bedeutet. Auffallend ist nur, dass sie nie sagen, dass zum Beispiel Spider-Man tot ist. Dass sie so sehr vermeiden, davon zu sprechen, dass die Figuren am Ende tot sind, zeigt für uns vielmehr, dass sie gerade eben nicht gestorben sind, sondern womöglich auf irgendeine Art an irgendeinem anderen Ort (im Seelenstein, in einer anderem Dimension?) weiter existieren.
Tote kehren nicht zurück
Selbst wenn man aus den Äußerungen der Autoren herausliest, dass tote Figuren nicht einfach wiederauferstehen werden, ist es so ganz und gar keine neue oder überraschende Aussage. Schon die Regisseure Joe und Anthony Russo sowie auch Marvel-Boss Kevin Feige haben früh – weit vor Kinostart von „Avengers 3“ erklärt: Wer im „Infinity War“ stirbt, bleibt tot. Wiederauferstehungen wie so oft in den Comics wird es nicht geben.
Und hier greift nun die aktuelle Wortwahl erneut. Dadurch, dass die verwehten Helden am Ende nicht als tot bezeichnet werden, werden genau sie nicht von solchen Worten bedacht. Wir erfahren nur, dass Figuren wie Heimdall und wohl auch Loki für immer tot sein werden, dass wir uns von ihnen verabschieden müssen. Aber selbst bei Vision gibt es ein Hintertürchen. Sollte es Shuri (Letitia Wright) gelungen sein, sein Wesen, wenn man so will seine Seele, vorher herunterzuladen, wäre er auch noch nicht tot. Schließlich erfahren wir im Film, dass er viel mehr ist als der Stein in seiner Stirn und natürlich ist er auch viel mehr, als der Körper, der ihm zur Verfügung gestellt wurde.
"Avengers 4" soll uns umhauen
In „Avengers 4“ werden also Figuren zurückkehren, die eben noch nicht tot sind. Davon können wir ausgehen – auch wenn die Macher so etwas natürlich nicht sagen wollen. Es wird aber sicher kein einfacher Weg sein, es wird nicht einfach die Zeit zurückgedreht oder so etwas. Zu „Avengers 4“ sagt so Markus, dass „der Film nicht tut, was ihr denkt, dass er tut. Es ist ein anderer Film, als ihr es denkt.“ Und sein Kollege McFeely ergänzt, dass man mit dem auch „sehr erwachsenen zweiten Teil“ erneut das Publikum „überraschen, begeistern und mitfiebern lassen will“. Obwohl beide Filme zur selben Zeit geschrieben und gedreht wurden, ganz klar miteinander verbunden seien, sind es laut McFeely zudem trotzdem zwei verschiedene Filme. Der eine baue nur auf dem auf, was vorher passiert ist.
Dabei hat Markus aber noch ein Versprechen: „We broke your heart, now we're going to blow your mind!“ Also: Mit „Avengers 3“ haben wir euer Herz gebrochen, mit Avengers 4 werden wir euch umhauen.
Insgesamt lässt sich also festhalten: Die „Avengers 3 + 4“-Macher sprechen mit höchster Vorsicht über den Film. Sie werden niemals bestätigen, dass die verwehten Figuren noch leben, denn deren Rückkehr soll eine Überraschung bleiben. Wer aber genau auf ihre Aussagen achtet, wird feststellen, dass sie niemals sagen, dass diese Figuren tot sind.