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    "Reise nach Jerusalem" mit Eva Löbau ist der große Gewinner bei "Achtung Berlin – new berlin film award"

    Vom 11. bis 18. April fand in vielen Berliner Kinos die 14. Ausgabe des Filmfestivals „Achtung Berlin – new berlin film award“ statt. Heute wurden die Gewinner in den vier Wettbewerbssektionen bekanntgegeben.

    Farbfilm

    Bei „Achtung Berlin – new berlin film award“ laufen Filme, die in der deutschen Hauptstadt entweder gedreht oder zumindest produziert wurden. Neben Sondervorführungen stehen dabei vor allem die vier Wettbewerbssektionen Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm im Zentrum. Heute wurden zum Abschluss der 14. Ausgabe des Festivals im Kino Babylon Mitte die diesjährigen Preisträger verkündet.

    Die Spielfilmjury um die Schauspielerin Melanie Blocksdorf, den Schauspieler Sebastian Fräsdorf und die Regisseurin Sophie Heldman vergab ihren mit 3.000 Euro dotierten Hauptpreis für den besten Film an Lucia Chiarlas Tragikomödie „Reise nach Jerusalem“, in der eine Berliner Redakteurin nach ihrer Entlassung mit Hartz-4 klarkommen muss, während sie Freunden, Eltern und Kollegen weiterhin vorspielt, wie gut es ihr doch geht, was schließlich zu immer absurderen Situationen führt. Die „Reise nach Jerusalem“-Hauptdarstellerin Eva Löbau wurde zudem auch noch mit dem Preis für die beste Schauspielerin ausgezeichnet.

    Bester Schauspieler ist hingegen Jonas Dassler geworden, der den Preis für seine Rolle in „Lomo – The Language Of Many Others“ verliehen bekam. Er spielt in dem Thriller-Drama einen Abiturienten, der seine Social-Media-Follower immer mehr die Kontrolle über sein Leben und seine Taten übernehmen lässt. Der Preis für die beste Regie ging an Katharina Wyss für ihr verstörendes Theater-Coming-of-Age-Drama „Sarah spielt einen Werewolf“, während Laura Lackmann die Auszeichnung für das beste Drehbuch für ihre clevere (anti)-romantische Meta-Komödie „Zwei im falschen Film“ mitnehmen durfte. Der Film startet am 31. Mai in den deutschen Kinos – und hat auch uns extrem viel Spaß gemacht:

    Zwei im falschen Film

    Als beste Dokumentation des Wettbewerbs wurde „Kolyma – Straße der Knochen“ ausgezeichnet, in dem Stanislaw Mucha die Geschichte einer etwa 2.000 Kilometer langen russischen Landstraße bis ins tiefste Sibirien nachverfolgt, an der unter Stalin in vielen inzwischen gottverlassenen Orten Millionen von Strafgefangene ihr Leben verloren haben. Dabei geht es ihm aber nicht nur um die Aufarbeitung von Schuld, sondern auch um die Frage, ob und wie sich heute noch an einem solch belasteten Ort leben lässt.

    Mittellang und kurz

    Bester mittelanger Film ist „Es ist egal, aber…“ von Christoph Ischinger, der in seinem halbstündigen Drama die Geschichte des 35-jährigen Charlie erzählt, der nach Berlin zurückkehrt, um hier wieder an die tollen Zeiten seiner Jugend anzuknüpfen – natürlich mit ernüchterndem Erfolg. Als bester Kurzfilm ausgezeichnet wurde „Rien Ne Va Plus“, einem 15 Minuten langen Telefon-Thriller, in dem die Regisseurin Sophie Linnenbaum von einem potentiellen Selbstmörder auf einem Hochhausdach erzählt, der an seinem Handy plötzlich Zeuge eines Überfalls auf ein Casino wird.

    Unsere eigenen Entdeckungen

    Wir haben ebenfalls einen großen Teil des Wettbewerbs gesehen – und unsere Favoriten sind zum einen das abgründig-mitreißende Coming-of-Age-Drama „Sarah spielt einen Werwolf“, das neben dem Regiepreis auch von der Kritikerjury zumindest mit einer besonderen Erwähnung bedacht wurde, sowie die den Theaterbetrieb zerlegende Groteske „Hotel Auschwitz“, mit der sich Regisseur und Hauptdarsteller Cornelius Schwalm allerdings gleich an so viele heiße Eisen auf einmal heranwagt, dass wir schon nachvollziehen können, warum sie sich gerade bei einer Juryentscheidung, wo man ja auch Kompromisse eingehen und nicht nur radikal seine Linie durchziehen kann, eher einen schweren Stand hat.

     

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