Der Siegeszug des momentanen Wettfavoriten auf den Oscar für den Besten Film 2017 bei den Preisverleihungen der verschiedenen Berufsgewerkschaften in Hollywood wurde am Sonntagabend (Ortszeit) gestoppt: Nachdem Guillermo del Toros „Shape Of Water - Das Flüstern des Wassers“ zuletzt bei den Regisseuren und den Produzenten triumphierte, haben die in der Writer’s Guild Of America (WGA) organisierten Drehbuchauren dem Märchendrama des Mexikaners bei ihrer jährlichen Gala Jordan Peeles Horrorsatire „Get Out“ vorgezogen. Während Peele für das Beste Original-Drehbuch geehrt wurde, ging die Auszeichnung für das Beste adaptierte Drehbuch an den Favoriten James Ivory für das Liebesdrama „Call Me By Your Name“.
Rein statistisch gesehen ist das im Hinblick auf die Oscars ein Dämpfer für del Toros Film, denn es passierte zuletzt 2005, dass ein bei den WGA-Awards wählbarer Film dort nicht gewann und anschließend trotzdem den Oscar als Bester Film einheimste (damals war es Clint Eastwoods „Million Dollar Baby“). Außerdem war in diesem Jahr Martin McDonaghs hochgehandeltes Drehbuch zu „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ nicht wählbar, weil die Produzenten sich nicht den Richtlinien der WGA unterworfen haben.
Oscars 2018: Die Nominierungen im ÜberblickWährend es bei den Oscars in der Kategorie Original-Drehbuch nun auf ein Duell zwischen „Three Billboards“ und dem Überraschungshit „Get Out“ hinauszulaufen scheint, sieht es bei den Skripts nach einer Vorlage ganz so aus, als könnte der in der Vergangenheit schon drei Mal als Regisseur nominierte James Ivory (für „Zimmer mit Aussicht“, „Wiedersehen in Howards End“ und „Was vom Tage übrig blieb“) für Luca Guadagninos „Call Me By Your Name“ mit 89 Jahren endlich seinen ersten Oscar gewinnen, zumal er zuletzt auch gemeinsam mit André Aciman, dem Verfasser der Romanvorlage, den Drehbuchadaptionen vorbehaltenen USC Scripter Award gewann.
Außer den beiden Auszeichnungen für Kinospielfilme hat die WGA bei ihrer parallel in Los Angeles und in New York veranstalteten Gala auch noch in diversen anderen Kategorien Preise vergeben. Hier ein Überblick über die wichtigsten weiteren Entscheidungen:
Bestes Drehbuch für einen Dokumentarfilm:
„Jane“, Brett Morgen
Beste Drehbücher für eine Drama-Serie:
„The Handmaid’s Tale“, Ilene Chaiken, Nina Fiore, Dorothy Fortenberry, Leila Gerstein, John Herrera, Lynn Renee Maxcy, Bruce Miller, Kira Snyder, Wendy Straker Hauser, Eric Tuchman (gewannen auch für Beste neue Serie)
Beste Drehbücher für eine Comedy-Serie:
„Veep“, Gabrielle Allan, Rachel Axler, Ted Cohen, Jennifer Crittenden, Alex Gregory, Steve Hely, Peter Huyck, Erik Kenward, Billy Kimball, David Mandel, Ian Maxtone-Graham, Dan Mintz, Lew Morton, Georgia Pritchett, Will Smith
TV-Film oder Miniserie (Long Form), Original-Drehbuch:
„Flint“, Barbara Stepansky
TV-Film oder Miniserie (Long Form), adaptiertes Drehbuch:
„Big Little Lies“, David E. Kelley
Drehbuch für eine Einzelepisode (Drama-Serie):
„Chicanery“ aus „Better Call Saul“, Gordon Smith
Drehbuch für eine Einzelepisode (Comedy-Serie):
„Rosario’s Quinceanera“ aus „Will & Grace“, Tracy Poust, Jon Kinnally
Beste Drehbücher für eine Comedy/Variety Talkshow:
„Last Week Tonight With John Oliver“, Tim Carvell, Josh Gondelman, Dan Gurewitch, Geoff Haggerty, Jeff Maurer, John Oliver, Scott Sherman, Will Tracy, Jill Twiss, Juli Weiner, Ben Silva, Seena Vali