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    Zum Deutschlandstart von "The Gifted": Unser erster Eindruck von der "X-Men"-Serie

    Am heutigen 17. Januar 2018 startet die „X-Men“-Serie „The Gifted“ in Deutschland. Jeden Mittwoch um 21.00 Uhr gibt es eine neue Folge auf dem Fox Channel. Wir haben uns bereits einen ersten Eindruck von der Serie verschafft…

    Eliza Morse / Fox

    The Gifted“ spielt in einer Welt, aus der Charles Xaviers X-Men und Magnetos Bruderschaft spurlos verschwunden sind und Mutanten, sobald sie als Bedrohung identifiziert wurden, kaum noch Rechte vor dem Gesetz haben. Im Mittelpunkt steht Familie Strucker. Vater Reed (Stephen Moyer) sorgt als Staatsanwalt dafür, dass viele Mutanten im Gefängnis laden… bis bei einem Zwischenfall beim Schulball er und seine Frau Kate (Amy Acker) erkennen müssen, dass ihre Kinder Andy (Percy Hynes White) und Lauren (Natalie Alyn Lind) selbst über besondere Kräfte verfügen.

    Weil die Behörden die Kinder einsperren wollen, tauchen die Struckers ab und wollen nach Mexiko flüchten. Helfen soll ihnen das Untergrundnetzwerk der Mutanten John Proudstar alias Thunderbird (Blair Redford) und Marcos Diaz alias Eclipse (Sean Teale), gegen das Strucker gerade noch ermittelt hat. Doch die Sache ist kompliziert, denn Diaz‘ schwangere Freundin Lorna (Emma Dumont) ist in Haft – auch wegen Reed Strucker.

    Platz im "X-Men"-Universum

    Offiziell ist „The Gifted“ unabhängig von den „X-Men“-Kinofilmen, doch trotzdem gibt es zahlreiche Easter-Eggs und Anspielungen auf die Filme – prominent werden so in der allerersten Episode schon die X-Men und die Bruderschaft erwähnt, die spurlos verschwunden sind. Früh wird zudem auch auf die Ereignisse aus „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ Bezug genommen (und später gibt es sogar noch eine große Enthüllung, die direkt auf eine bekannte „X-Men“-Figur verweist).

    Trotz dieser Anspielungen funktioniert „The Gifted“ aber komplett eigenständig. Mit der Erwähnung der verschwundenen X-Men sorgen Serienchefautor Matt Nix („Burn Notice“) und sein Team hauptsächlich dafür, dass die Hardcore-Fans sich nicht fragen müssen, wo Professor X und Co. stecken, die übrigen Easter-Eggs sind eher kleine Bonbons für ebenjene Fans. Insgesamt richtet sich „The Gifted“ aber deutlich stärker an ein breiteres Publikum, das mit den Vorlagen und Filmen nicht unbedingt vertraut ist.

    Gesellschaftskritik

    Einen großen Raum in „The Gifted“ nimmt so von Beginn an die Gesellschaftskritik ein. Der Umgang mit Mutanten verweist auf gleich zwei Probleme: Rassismus und zu weit gehende Anti-Terror-Gesetzgebung. Schon in den ersten Episoden wird dem Zuschauer mehrfach verdeutlicht, wie Mutanten in der Welt der Serie ausgegrenzt und diskriminiert werden. Und wie sie auf dem Papier zwar dieselben Rechte wie alle anderen Bürger haben, man sie aber sehr einfach zu einer Gefahr für die Öffentlichkeit erklären, als Terroristen einstufen und für immer wegsperren kann.

    Dies geschieht alles andere als subtil, oft regelrecht mit dem Holzhammer, ist aber trotzdem effektiv – daran haben vor allem die überzeugenden Hauptdarsteller Stephen Moyer („True Blood“) und Amy Acker („Person Of Interest“) ihren Anteil, die aus einem ohnehin sehr starken, umfangreichen Cast noch einmal herausstechen. Sie stellen die Durchschnittsmenschen dar, die die Abneigung gegenüber Mutanten mitbekommen, ihrer Meinung nach sogar ein wenig dagegen getan haben, aber schnell realisieren müssen, dass sie doch zur schweigenden Masse gehörten … bis es sie selbst betroffen hat.

    Menschliche Bösewichte

    In der ersten Staffel steht vor allem die Auseinandersetzung zwischen Mutanten und den normalen Menschen im Mittelpunkt. Als Bösewichte fungieren so menschliche Widersacher – am Anfang vor allem Mutantenjäger Jace Turner (Coby Bell). Früh wird mit dem Wissenschaftler Dr. Roderick Campbell (Garret Dillahunt) zudem eine weitere Figur eingeführt, die auffällig großes Interesse an den Strucker-Kinder zeigt, so dass man früh ahnt, dass diese eine größere Bedeutung haben, mehr als gewöhnliche Mutanten sind.

    Allerdings wird dieses Potenzial in der ersten Staffel der Serie noch nicht richtig genutzt. Gerade die Strucker-Kinder bleiben größtenteils uninteressant, die Enthüllung ihrer Bedeutung ist nicht mehr der große Überraschungseffekt, der es eigentlich sein soll. Viel interessanter sind neben den bereits erwähnten Eltern die Beziehungen innerhalb der Mutanten-Untergrundbewegung, zu der unter anderem noch Elena Satine („Magic City“) als Dreamer und Jamie Chung („Hangover 2“) als Blink gehören. Hier gibt es ein paar interessante Konflikte, die auch für Spannung sorgen.

    Langsamer Aufbau

    Am Ende bleibt so der Eindruck zurück, dass es bei der unter anderem von „X-Men“-Regisseur Bryan Singer und Len Wiseman („Underworld“-Reihe) produzierten ersten Staffel (beide inszenierten jeweils auch eine Episode) viel um Vorbereitung geht. Auch wenn es zu Beginn erst einmal Schlag auf Schlag geht, erfolgt der Aufbau der Handlung insgesamt sehr langsam und behutsam – man will jeden mitnehmen. Viele Konflikte werden anscheinend für die mittlerweile auch bestätigte zweite Staffel vorbereitet.

    Das sorgt dafür, dass sich „The Gifted“ bisweilen etwas zieht und ein wenig Geduld mitgebracht werden muss. Insgesamt bietet der Auftakt der neuen „X-Men“-Serie aber trotzdem ordentliche Unterhaltung mit einigen netten visuellen Einfällen bei der Darstellung der unterschiedlichen Kräfte. Hier ist die Serie natürlich deutlich von den Kinofilmen entfernt. Während manche Kostümierungen ein wenig wie an Halloween wirken, sehen andere Effekte aber auch richtig gut aus.

    Die erste Episode von „The Gifted“ mit dem Titel „eXponiert“ ist am heutigen 17. Januar 2018 um 21 Uhr auf dem FoxChannel zu sehen. Wöchentlich gibt es dann jeweils eine weitere Episode der Action-Drama-Serie.

     

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