Wenn die Nominierten für die SAG-Awards bekannt gegeben werden, schaut jeder, der sich für US-Filmpreise, allen voran die Oscars, interessiert, genau hin. Denn die Schauspieler stellen die größte Gruppe innerhalb der die Goldjungen verleihenden Academy und es gibt sehr viele Überschneidungen bei den Mitgliedern, weshalb die SAG-Awards traditionell als wichtiger Indikator gelten. Wie das Branchenmagazin Variety vorrechnet, stimmten in den vergangenen 24 Jahren so in starken 67 von 92 Fällen die Gewinner bei den SAG-Awards und den Oscars überein.
Für Aufsehen sorgt es daher nun, dass ein preisverdächtiger Film bei den SAG-Awards komplett fehlt: „Die Verlegerin“ von Steven Spielberg bietet mit Tom Hanks und Meryl Streep zwei absolute Schauspielschwergewichte und ein hochkarätiges Ensemble und ist einer der Oscar-Favoriten. Bei den SAG-Awards gibt es nun trotzdem keine einzige Nominierung. Liegt es daran, dass im Gegensatz zur Presse (bei den Kritikerpreisen war „Die Verlegerin“ schon mehrfach ganz vorne dabei) die meisten Schauspieler den erst am 22. Dezember 2017 offiziell in den USA startenden Film noch nicht gesehen haben?
Oscars 2018: Steven Spielbergs "Die Verlegerin" räumt beim ersten großen Filmpreis des Jahres abWohl oft gesehen und so auch mehrfach bedacht wurde „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“. Für den bei uns mit 5 Sternen bedachten, neuen Film von Martin McDonagh gab es Nominierungen für die beste Schauspielerin (Frances McDormand), die besten Nebendarsteller (Woody Harrelson und Sam Rockwell) und das gesamte Ensemble. Daneben gab es drei Nominierungen für „Lady Bird“, weswegen die Branchenexperten von Variety bereits spekulieren, ob letzterer nun der große Oscarfavorit ist. Denn im Gegensatz zur durchaus kontroversen schwarzen Komödie sei dies der typische Film, der jedem gefalle und das könnte sich bei den Oscars als sehr wichtig erweisen.
Bei den Serien gab es die meisten Nominierungen für „Big Little Lies“ sowie die Netflix-Serien „Stranger Things“ und „Glow“, die mit jeweils vier Nominierungen „Game Of Thrones“ in die Schranken wiesen. Die Fantasy-Hit-Serie bekam nur eine Nominierung für das beste Stuntteam sowie für Peter Dinklage, der ein weiteres Mal als bester Schauspieler nominiert wurde. Eine Nominierung für den besten Cast gab es im Gegensatz zum Vorjahr nicht.
Nachfolgend alle Nominierungen in der Kino-Sparte in der Übersicht:
Beste Schauspielerin (Hauptrolle):
- Judi Dench (Victoria & Abdul)
- Frances McDormand (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
- Sally Hawkins (The Shape Of Water)
- Margot Robbie (I, Tonya)
- Saoirse Ronan (Lady Bird)
Beste Schauspieler (Hauptrolle):
- Gary Oldman (Darkest Hour)
- Timothée Chalamet (Call Me By Your Name)
- Denzel Washington (Roman J. Israel, Esq.)
- James Franco (The Disaster Artist)
- Daniel Kaluuya (Get Out)
Beste Schauspielerin (Nebenrolle):
- Mary J. Blige (Mudbound)
- Laurie Metcalf (Lady Bird)
- Allison Janney (I, Tonya)
- Hong Chau (Downsizing)
- Holly Hunter (The Big Sick)
Bester Schauspieler (Nebenrolle):
- Steve Carell (Battle Of The Sexes)
- Willem Dafoe (The Florida Project)
- Sam Rockwell (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
- Richard Jenkins (The Shape Of Water)
- Woody Harrelson (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
Bestes Schauspielerensemble:
- Get Out
- The Big Sick
- Lady Bird
- Mudbound
- Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Bestes Stunt-Ensemble:
Die Nominierungen im Bereich TV und Serien gibt es auf der offiziellen Webseite der SAG-Awards.