Über acht Staffeln verfolgten Zuschauer in „Scrubs – Die Anfänger“ den beruflichen und privaten Werdegang der Jungärzte vom Sacred Heart Hospital. Unter ihnen auch die von Sarah Chalke gespielte Neurotikerin Elliot Reid, die im Lauf der Sendung nicht nur ihr Selbstbewusstsein findet, sondern auch ihre große Liebe, den sensiblen Träumer J.D. (Viagra-Maskottchen Zach Braff). Zum Ende der Serie im Jahr 2010 hatte die quirlige Blondine nicht nur ihrem langjährigen Kollegen den Kopf verdreht, sondern nebenbei auch die Herzen des Publikums erobert. Sarah Chalke verlieh Elliots verzweifeltem Streben nach Anerkennung eine manische komödiantische Energie, ohne die der Figur zugrundeliegende Hoffnungslosigkeit zu untergraben oder ins Lächerliche zu ziehen. Auch Jahre nach dem Ende der Kultserie ist die Kanadierin immer noch untrennbar mit „Scrubs“ verbunden, aber sie ist in der Zwischenzeit keineswegs untätig gewesen. Und wenn 2018 mit „Roseanne“ eine andere Erfolgssitcom ihr Comeback feiert, kehrt Chalke zu jener Rolle zurück, in der sie einst ihren ersten großen TV-Auftritt hatte.
In der sechsten Staffel der Hit-Sitcom mit Roseanne Barr übernahm Sarah Chalke 1993 den Part von Roseannes ältester Tochter Becky. Da deren eigentliche Darstellerin Lecy Goranson wegen ihrer Collegeausbildung kürzertreten musste, wechselte sie sich fortan folgenweise mit Chalke ab, bevor diese sie für die (vorläufig) abschließende neunte Staffel endgültig ersetzte.
10 Stars, die überraschend gutes Deutsch sprechenIm weiteren Verlauf der 90er Jahre sah man Chalke dann vorwiegend in TV-Filmen, unter anderem im Slasher „Der Mörder wartet schon“ mit Ben Foster und in „Schwarze Messen auf dem Campus“ mit Hilary Swank. Dann kam „Scrubs“ und nebenbei auch ein Gastspiel als zeitweilige Verlobte von Protagonist Ted Mosby (Josh Radnor) in 10 Episoden von „How I Met Your Mother“.
Nach „Scrubs“ spielte Chalke Hauptrollen in zwei weiteren Sitcoms. „Mad Love“ und „How To Live With Your Parents (For The Rest Of Your Life)“ wurden jedoch beide schon nach nur je einer Staffel abgesetzt. Auch ihre Kinokarriere kam nie richtig in Gang, über kleine Rollen in Filmen wie „Mother’s Day“ (2016) kam sie bisher nicht hinaus.
2013 fand Chalke als Synchronsprecherin in die Erfolgsspur zurück: Die sprachbegabte Komödiantin mit deutschen Wurzeln hatte zwar schon vorher Figuren in den Trickserien „American Dad!“ und „Clone High“ gesprochen, Cartoon-Fans ist sie aber in erster Linie für ihre Rolle in der von Kritikern gefeierten und vor allem in den USA höchst erfolgreichen Science-Fiction-Animationsserie „Rick And Morty“ bekannt. Sie spricht Beth Smith, die Mutter von Morty und die Tochter des genialen intergalaktischen Terroristen Rick Sanchez (beide: Justin Roiland).
Seit der Geburt ihres zweiten Kindes im Jahr 2016 scheint es die mit einem Anwalt verlobte Chalke etwas ruhiger angehen zu lassen. Die 41-Jährige hat für 2018 bisher nur das von den Fans sehnlich erwartete „Roseanne“-Revival im Terminkalender. Da bereits feststeht, dass Lecy Goranson in der Neuauflage wieder den Part der Becky übernehmen wird, darf man gespannt sein, welche geheimnisvolle Rolle man sich für ihre damalige Vertreterin ausgedacht hat. Ob „Roseanne“ an das extrem düstere Finale von 1997 anschließt oder ob man die Entwicklungen der gesamten neunten Staffel ignorieren wird, ist noch unklar, neben Chalke werden jedoch auch Sara Gilbert und John Goodman, dessen Figur damals in der Serie verstorben ist, für das Revival zurückkehren.