Ein Star zu sein, macht die Sache nicht unbedingt leichter. Das zeigte sich zumindest im Jahr 2013, als sich Zac Braff, dessen Stern einst als unbeholfener Internist Dr. John „J.D.“ Dorian in der Kult-Serie „Scrubs - Die Anfänger“ aufging, plötzlich im Zentrum eines riesigen Shitstorms wiederfand. Damals rief Braff nämlich eine Kickstarter-Kampagne ins Leben, um die nötigen Mittel für sein Regie-Projekt „Wish I Was Here“ einzutreiben – und wurde dafür von vielen seiner Fans harsch kritisiert.
Die Idee, seinen eigenen Film ausgerechnet durch jene Fans finanzieren zu lassen, denen der US-Amerikaner seinen Erfolg ja erst zu verdanken hat, kam alles andere als gut an. Infolgedessen verriet der millionenschwere Sitcom-Megastar im exklusiven FILMSTARTS-Interview auch, künftig lieber Abstand von Crowdfunding nehmen zu wollen.
Bei dem letztendlich nur mäßig erfolgreichen „Wish I Was Here” führte Zach Braff schon zum zweiten Mal Regie. Mit seinem Indie-Debüt „Garden State“ hatte er bereits 2004 einen Volltreffer gelandet und so die Weichen für einen eindrucksvollen Werdegang nicht nur aus Schauspieler, sondern auch als Filmemacher hinter der Kamera gestellt.
In seinen ersten beiden Regie-Arbeiten tritt Braff auch als Hauptdarsteller auf, was natürlich nicht überrascht, schließlich startete die Karriere des bis heute unverheirateten Junggesellen als Schauspieler: „Manhattan Murder Mystery“ von Woody Allen war der erste Spielfilm, in dem Braff (in einer Nebenrolle) zu sehen war. Im Jahr 2000 agierte er dann in „Der Club der gebrochenen Herzen: Eine romantische Komödie“ an der Seite von Timothy Olyphant („Justified“).
Es folgten Auftritte in „Der letzte Kuss“, „The High Cost of Living“ und „Dein Ex – Mein Albtraum“. Bislang blieb Braff dem Independent-Kino also weitestgehend treu - Sam Raimis Blockbuster „Die fantastische Welt von Oz“ sowie Disneys Animationsabenteuer „Himmel und Huhn“ (Braff spricht das Hühnchen Junior) sind eher die Ausnahmen in seiner Filmografie.
Am bekanntesten bleibt aber Braffs Arbeit als Sitcom-Star – so kann er sich neben seiner Kultrolle als Nachwuchs-Krankenhausarzt in „Scrubs“ auch einen Auftritt in „Arrested Development“ (als Phillip Litt) in den Lebenslauf schreiben. Zudem gab er 2014 in Amy Schumers („Dating Queen“) Sketch-Comedyshow „Inside Amy Schumer“ ein kleines Gastspiel.
Und auch die Theaterbühne ist Zach Braff nicht fremd: 2014 war er Teil einer Musical-Adaption von Woody Allens „Bullets Over Broadway“.
Aktuell deutet alles darauf hin, dass Braff auch in Zukunft sowohl vor als auch hinter der Kamera beschäftigt sein wird. In James Francos „In Dubious Battle“, der im Rahmen der Filmfestspiele von Venedig 2016 seine Premiere feierte, glänzt er neben Bryan Cranston („Breaking Bad“) und Josh Hutcherson („Die Tribute von Panem 4 - Mockingjay Teil 2“).
Und auch als Regisseur dürfen wir von Braff demnächst ebenfalls einiges erwarten – während er mit „Bump“ eine düstere Komödie über den amerikanischen Traum anvisiert, steht sein Heistfilm „Abgang mit Stil“ bereits in den Startlöchern – die Rentnergang-Komödie mit Morgan Freeman, Michael Caine und Alan Arkin startet am 13. April 2017 in den deutschen Kinos.
Gegenüber einer „Scrubs“-Reunion (Neuauflagen von Kultserien sind ja gerade schwer in Mode) zeigte sich Braff übrigens schon wiederholt sehr aufgeschlossen – Fans dürfen also weiter hoffen!!!