War die „The Fast And the Furious“-Reihe anfangs noch so etwas wie eine „Gefährliche Brandung“-Variante mit illegalen Straßenrennen, orientieren sich die Macher der Blockbuster-Serie um Megastar Vin Diesel („Riddick“) heutzutage an dem ins Irreale überhöhten Bombast einschlägiger Superheldenfranchises. Weil Schlüpfer über der Strumpfhose aber nur was für Streber wie Superman sind, quetschen sich Michelle Rodriguez („Avatar - Aufbruch nach Pandora“), Tyrese Gibson („Transformers“), Ludacris und Co. stattdessen hinters Lenkrad aufgemotzter Edelkarossen, und trotzen mit diesen eindrucksvoll den Gesetzen von Logik und Physik.
Wo ist der Sex hin? 21 Filmreihen und ihre abstrusen KurswechselDie Crew um Dominic Toretto (Diesel) steht mittlerweile auf der Sonnenseite des Gesetzes und reist im Auftrag der US-Regierung, personifiziert durch die Actionikonen Kurt Russell und Dwayne Johnson, um die ganze Welt. Bei den Verfolgungsjagden durch Abu Dhabi, Tokio und New York manövrieren die Ex-Gauner ihre Boliden durch die schmalsten Engpässe und driften selbst bei Höchstgeschwindigkeiten sprichwörtlich auf dem Bierdeckel.
Obwohl solche Stunts natürlich den Profis überlassen werden und Schauspieler ihre Autos im Regelfall nicht selbst steuern, sollte man meinen, dass jeder, der sich auf eine Rolle in der Reihe bewirbt, zumindest generell mit der Bedienung eines Fahrzeuges vertraut ist. Das stimmt so allerdings nicht. Manche der „Fast And Furious“-Stars hatten vor ihrer Beteiligung an dem Franchise noch nicht einmal eine Fahrerlaubnis.
Während sich Vin Diesel und der verstorbene Paul Walker („Running Scared“) als begeisterte Autofans auch gerne einmal selbst hinters Steuer der PS-Monster klemmten, besaß Michelle Rodriguez, die als Mechanikerin Letty ebenfalls schon seit dem ersten Teil der Reihe mit von der Partie ist, vor ihrer Verpflichtung keinen Führerschein. Für ihre Rolle musste sie diesen aus versicherungstechnischen Gründen vor Drehbeginn nachholen. Seitdem ist der Actionstar auch privat häufiger auf vier Rädern unterwegs, sehr zum Leidwesen der anderen Verkehrsteilnehmer: Laut eigener Aussage häufen sich im Hause Rodriguez nämlich die Strafzettel für diverse Geschwindigkeitsübertretungen.
Verkehrssünder über die Rolle hinaus
Das Rasen sei ihr durch „Fast And Furious“ einfach in Fleisch und Blut übergegangen, scherzte der Actionstar in einem Interview. Es falle ihr einfach zu schwer, sich gegen ihre am Set erworbenen Streetracer-Instinkte zu wehren, weshalb sie in Zukunft lieber die Finger von schnellen Autos lassen möchte:
„Ich hab‘ die Angewohnheit, zu schnell zu fahren, weil ich meinen Führerschein für ‚Fast and Furious‘ gemacht hab. Nach elf Strafpunkten auf deinem Schein sagst du dir: ‚Jo, wo gibt’s so ‘nen Prius? Ich lass den M3 irgendwo stehen.‘“
Auch Jordana Brewster („Faculty - Trau keinem Lehrer“) hatte bei ihrem Vorsprechen für „The Fast And The Furious“ noch keine Fahrerlaubnis. Beinahe hätte sie die Rolle daher an eine andere Schauspielerin abgeben müssen. In sprichwörtlich letzter Minute legte sie ihre Fahrprüfung ab und ergatterte so die weibliche Hauptrolle der Mia Toretto. Die Mitwirkung an der Vollgas-Reihe hatte bei ihr dann ähnliche Nebenwirkungen wie bei der Kollegin Michelle Rodriguez: So ist eine rote Ampel für Brewster nicht etwa ein Grund, auf die Bremse zu steigen, sondern eher ein Anreiz, ordentlich den Bleifuß durchzudrücken:
„Ich bin ein kleines Tempo-Teufelchen. Mein Ehemann fährt immer ganz langsam bei einer roten Ampel und ich denk‘ mir immer: ‚Was treibst du da? Ich will doch da hin!‘“
Zum Glück sind nicht alle „Fast And Furious“-Schauspieler derart dreiste Verkehrssünder. Muskelpaket Vin Diesel behauptet sogar, sein Raser-Image würde ihn eher dazu anspornen, beim Autofahren immer die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten, schon allein weil er keine Lust auf die bei einem Regelverstoß zu erwartenden Schlagzeilen habe und natürlich auch, weil er eine Vorbildfunktion habe.