Nachdem im Jahr 2002 „Fluch der Karibik“-Regisseur Gore Verbinski mit seinem US-Remake des japanischen Grusel-Hits „Ringu“ durchschlagenden Erfolg an den Kinokassen feierte, kamen Neuauflagen asiatischer Horrorfilme so richtig in Mode. Sam Raimi („Tanz der Teufel“, „Spider-Man“) sicherte sich deshalb die Rechte an der „Ju-on“-Reihe, die Anfang der 2000er schon aus vier Filmen bestand, und begann mit der Produktion einer US-Version. 2004 feierte „The Grudge“ Premiere – die Hauptrolle im Remake übernahm „Buffy“-Vampirjägerin Sarah Michelle Gellar und als Regisseur durfte erneut Takashi Shimizu ran, der schon die vier japanischen Filme inszeniert hatte. Bis 2009 folgten noch zwei amerikanische Fortsetzungen und nun steht ein Reboot der Reihe an, bei dem Sam Raimi mit seiner Firma Ghost House Pictures erneut als Produzent beteiligt sein wird. Der erst 27-jährige Nicolas Pesce, der im vergangenen Jahr mit seinem fies-faszinierenden Debüt „The Eyes Of My Mother“ auf sich aufmerksam machte, soll dabei den Regieposten übernehmen und gleichzeitig auch das auf einem Script von „Midnight Meat Train“-Autor Jeff Buhler basierende Drehbuch verfassen.
In „The Eyes Of My Mother“ erzählt Pesce die Geschichte der kleinen Francisca (Olivia Bond), die von ihrer Mutter (Diana Agostini), einer ehemaligen Chirurgin, alles über die Anatomie des Menschen beigebracht bekommt. Doch nachdem das Mädchen den Mord an ihrer Mutter ansehen muss, entwickelt sich bei ihr eine gefährliche Faszination für das Töten. Das schockierend bebilderte Schwarz-Weiß-Horror-Drama wurde mit Kritikerlob überschüttet und dürfte eine gute Fingerübung für Pesces Arbeit an „The Grudge“ gewesen sein. Vor diesem erscheint jedoch 2018 mit „Piercing“ noch der zweite Film des Jung-Regisseurs. Dabei handelt es sich um einen Psycho-Thriller mit „Alice im Wunderland“-Star Mia Wasikowska in der Hauptrolle.
Die „The Grudge“-Neuauflage wird übrigens bereits der 13. Beitrag zur Reihe sein – zu den drei amerikanischen gesellen sich mittlerweile neun japanische Filme. Dabei wurden zuletzt in „Sadako vs. Kayako“ die dämonischen Wesen aus „The Ring“ und „The Grudge“ aufeinander losgelassen. Die im US-„Ring“ in Samara umbenannte Sadako gab es hierzulande zuletzt im vergangenen Herbst auf der Leinwand zu sehen – „Rings“ floppte jedoch und kam auch bei uns nicht gut weg. Bleibt zu hoffen, dass Nicolas Pesce bald ein glücklicheres Händchen beweist.