Der wohl meisterwartete Film des Jahres 2017 ist „Star Wars 8: Die letzten Jedi“. Fans spekulieren schon seit langem, wie die Geschichte um Rey (Daisy Ridley) und Finn (John Boyega) weitergehen könnte – und natürlich darüber, wie der Held der Original-Trilogie, Luke Skywalker, genau in die Handlung integriert wird. Doch ausgerechnet Luke-Skywalker-Darsteller Mark Hamill war mit der Umsetzung zunächst nicht einverstanden. So erklärte er, dass er nach dem Lesen des Drehbuchs mit „jeder einzelnen Entscheidung“, die Drehbuchautor und Regisseur Rian Johnson für seine Figur getroffen hat, unzufrieden gewesen sei.
Vanity Fair gestand der Schauspieler: „Es gab einen Punkt, an dem ich zu Rian sagte: ‚Ich widerspreche grundsätzlich jeder einzelnen Entscheidung, die du für diese Figur getroffen hast. Jetzt, da ich mir das von der Seele geredet habe, ist es mein Job, die von dir geschaffene Vision bestmöglich umzusetzen.‘“
Dass Hamill mit einem Drehbuch nach dem ersten Lesen nicht zufrieden ist, ist nichts Neues - genauso wenig, dass er es offen sagt. Auch vom Skript zu „Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“ war er zuerst enttäuscht. So erklärte er später, dass er damals kritisierte, dass sein Part so klein ausfalle. So hätte Luke schon in der Szene auftreten sollen, in der Rey gegen Kylo Ren (Adam Driver) kämpft: „Der Moment im Wald, als das Lichtschwert klappert? Ich dachte: ‚Oh Baby, hier komm‘ ich!‘ Und dann fliegt es in ihre Hände? Was zur Hölle? Sie hat nicht einmal trainiert!“
Man sollte Mark Hamills Kritik nicht zu hoch hängen - im Gegenteil. Da sie im Rahmen einer riesigen Vanity-Fair-Promo-Ausgabe für das gesamte Franchise erscheint, zeigt auch, dass die Macher von Lucasfilm kein Problem mit den offenen Worten ihres Stars haben, sie vielleicht sogar gefördert haben. Schließlich erklärte Hamill auch nach „Das Erwachen der Macht“, dass er mit Ansicht des finalen Films die Entscheidung von Abrams voll verstanden habe und das lange Warten auf Luke funktioniere. Auch nun stellt Hamill klar, dass er diese Kritik nach dem ersten Lesen des Drehbuchs äußerte, es also die ersten Gedanken sind, die ihm durch den Kopf geschossen sind. Dass sich seine Meinung auch hier geändert hat, macht der Rest seiner Aussage deutlich. So erklärt er auch, dass er nun sehr erfreut darüber sei, wie beide Filme am Ende geworden sind.
Zudem stellte der Schauspieler auch noch klar, dass Rian Johnson sowie J.J. Abrams seinen Respekt haben. Ihm sei es einfach wichtig, gehört zu werden. Gleichzeitig bezweifelte er zudem, ob seine eigenen Ideen für die Charakterentwicklung von Luke wirklich besser gewesen wären: „Ich habe tausende wirklich schlechte Ideen, die ich gerne mit euch teilen würde. Darunter finden sich vielleicht auch ein paar Goldstücke, über die sich sagen lässt: ‚Das ist nicht so schlimm wie die 35 anderen, die du uns gezeigt hast.‘“
Wer Hamills Aussagen also als Kritik eines unzufriedenen Stars liest, versteht sie völlig falsch. Für Lucasfilm sind seine offenen Worte im Gegenteil ein kluger Marketing-Schachzug. Denn am Ende wird damit noch einmal deutlich gemacht, dass Rian Johnson mit Luke Skywalker scheinbar einige sehr ungewöhnliche Dinge vorhat. Es sind Sachen, bei denen man erst einmal skeptisch ist. Doch am Ende soll bei Fans nun hängen bleiben, dass diese Ideen so gut sind, dass man überzeugt wird. Schließlich ist auch Skeptiker Mark Hamill nun begeistert. Und die Spannung wird auch erhöht. Denn nun will jeder wissen, was für eine überraschende Charakterentwicklung Johnson und Lucasfilm sich für Luke Skywalker ausgedacht haben.
Disney bringt „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ am 14. Dezember 2017 in die deutschen Kinos.