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    Cannes 2017: Die Top 10 Highlights in diesem Jahr

    In den nächsten 12 Tagen bildet die Côte d’Azur das Zentrum der Filmwelt - denn beim 70. Filmfestival von Cannes feiern einige der wichtigsten Filme des Jahres Premiere. FILMSTARTS ist vor Ort – und auf diese 10 Höhepunkte freuen wir uns besonders!

    Das Programm der Jubiläums-Festspiele wurde schon im Vorhinein von vielen als eines der besten seit vielen Jahren gelobt – und so dürft ihr euch in den kommenden zwei Wochen unter anderem auf die Kritiken zu den neuen Werken von Regiegrößen wie Francois Ozon („8 Frauen“), Jane Campion („Das Piano“), Takashi Miike („Audition“), Ruben Östlund („Höhere Gewalt“), Michel Hazanavicius („The Artist“), John Cameron Mitchell („It Follows“), Noah Baumbach („Frances Ha“) und Roman Polanski („Der Pianist“) freuen.

    Aber bei dem 19 Filme umfassenden Wettbewerb um die Goldene Palme sowie den zahlreichen Nebenreihen inklusive Special Screenings ist es natürlich nicht ganz leicht, die Übersicht zu bewahren. Um auch euch ein wenig Lust auf das Festival zu machen, stellen wir deshalb schon mal vorab kurz und knapp die zehn Höhepunkte vor, auf die wir uns in diesem Jahr ganz besonders freuen (es sind diesmal übrigens nicht nur klassische Kinofilme dabei, denn selbst das extrem traditionsbewusste Filmfestival von Cannes öffnet sich langsam auch für andere Formen des filmischen Erzählens).

    Platz 10: „You Were Never Really Here

    von Lynne Ramsay („We Need To Talk About Kevin“)

    Als „We Need To Talk About Kevin“ 2011 seine Premiere in Cannes feierte, zählte das mitunter ins Horrorgenre abdriftende Amoklauf-Drama mit Tilda Swinton definitiv zu den meistdiskutierten Werken des Wettbewerbs – dass der Film am Ende bei der Preisverleihung leer ausging, war damals eine der größten Überraschungen der Abschlusszeremonie!

    Jetzt ist Regisseurin Lynne Ramsey zurück – und hat ein kaum weniger provokantes Thema im Gepäck: In „You Were Never Really Here“ spielt Joaquin Phoenix („Her“) einen Kriegsveteranen, der versucht, ein junges Mädchen (Ekaterina Samsonov) aus den Fängen von Sexhändlern zu befreien…

    Das kann natürlich völlig in die Hose gehen – aber bei Lynne Ramsey sind wir uns…

    a) … absolut sicher, dass sie nicht auf Nummer sicher gehen, sondern trotz des brisanten Thema auch diesmal wieder alles riskieren wird.

    b) … zumindest ziemlich sicher, dass sie sich dabei nicht im Ton vergreift.

    Platz 9: „Carne Y Arena

    von Alejandro González Iñárritu („The Revenant - Der Rückkehrer“)

    Nachdem er für „Birdman“ und „The Revenant“ gerade zwei Jahre in Folge den Regie-Oscar gewonnen hat, feiert der neue Film von Alejandro González Iñárritu nun in Cannes seine Premiere – allerdings in keinem der üblichen Festivalkinos, sondern als Virtual-Reality-Experience.

    In dem auf wahren Begebenheiten beruhenden siebenminütigen VR-Kurzfilm wird der „Zuschauer“ Teil einer Gruppe von Flüchtlingen, zwischen denen man sich angeblich relativ frei bewegen können soll…

    Wir sind eh schon große VR-Fans – aber die Erfahrung wird sicherlich trotzdem noch mal eine ganze andere: Zum einen, weil man sich bestimmt sehr viel freier bewegen kann als im heimischen Wohnzimmer, aber natürlich auch, weil hier ein visueller Meister wie Alejandro González Iñárritu am Werke ist.

    Jetzt fragen wir uns übrigens, ob VR-Kurzfilme eigentlich als Bester Kurzfilm für den Oscar nominiert werden können?

    Platz 8: „The Killing Of A Sacred Deer

    von Yorgos Lanthimos („The Lobster“)

    Aus Insider-Kreisen haben wir erfahren, dass der neue Film des griechischen „Dogtooth“-Regisseurs Yorgos Lanthimos dermaßen durchgeknallt und abgefahren ist, dass im Vergleich dazu selbst sein vorheriger Film „The Lobster“ (in dem sich immerhin Hotelgäste in Tiere verwandeln, wenn sie nicht rechtzeitig einen passenden Partner finden) wie geradliniges Mainstream-Kino anmutet! WTF?

    Die Pressevorführung von „The Killing Of A Sacred Deer“, in dem ein Teenager einen brillanten Chirurgen in seine dysfunktionale Familie einzugliedern versucht, läuft am kommenden Montag um 8.30 Uhr – wir erwarten also direkt zum Frühstück einen extrem STRANGEN Psychothriller, hochkarätig besetzt mit Colin FarrellNicole Kidman und Alicia Silverstone.

    Platz 7: „The Day After“ & „Clair’s Camera

    von Hong Sang-soo („On The Beach Alone At Night“)

    Erst im Februar lief im Berlinale-Wettbewerb der neue Film des Festivallieblings Hong Sang-soo – in unserer 5-Sterne-Kritik zu „On The Beach Alone At Night“ habe ich zugleich auch mal einen kleinen Hong-Sang-soo-Crashkurs verfasst, schließlich kennt den südkoreanischen Auteur in Deutschland leider noch so gut wie niemand (mit Ausnahme von „Right Now, Wrong Then“ ist schließlich auch keiner seiner inzwischen schon mehr als 20 Langfilme regulär in den hiesigen Kinos gestartet).

    Nur drei Monate später hat Hong Sang-soo jetzt schon wieder zwei (!) Filme fertig – von denen der in Schwarz-Weiß gefilmte „The Next Day“ im offiziellen Wettbewerb läuft, während der wohl etwas leichtfüßigere „Claire’s Camera“ mit dem französischen Superstar Isabelle Huppert (nach „In Another Country“ ihre zweite Zusammenarbeit mit dem Regisseur) als Special Screening präsentiert wird. Persönlich hoffe ich natürlich auf zweimal 5 Sterne – und das Hong Sang-soo endlich auch außerhalb des Festival-Zirkus die Aufmerksamkeit erhält, die er schon so lange verdient.

    Platz 6: „Die Verführten

    von Sofia Coppola („Lost In Translation“)

    Ein verletzter Nordstaatensoldat landet während des Amerikanischen Bürgerkriegs schwerverletzt in einem Südstaaten-Mädcheninternat, wo er die Lehrerinnen und Schülerinnen gegeneinander ausspielt, als diese sich eine nach der anderen in ihn verlieben…

    1971 hat das „Dirty Harry“-Testosteron-Doppel Clint Eastwood und Don Siegel den Stoff schon einmal in „Betrogen“ (sehr gelungen) umgesetzt. Aber jetzt verfilmt Sofia Coppola (oscarprämiert für „Lost In Translation“) den Roman von Thomas Cullinan noch einmal aus einer weiblichen Perspektive neu – und zwar mit einem unglaublichen Cast: In „Die Verführten“ verlieben sich u.a. Nicole Kidman, Kirsten DunstElle Fanning und „The Nice Guys“-Entdeckung Angourie Rice in den angeschossenen Colin Farrell.

    Definitiv einer der Filme mit den reellsten Oscar-Chancen im diesjährigen Cannes-Programm.

    Die Plätze fünf bis eins gibt es auf der nächsten Seite -->

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