„Ich bin gar kein Künstler. Es sei denn unter der Voraussetzung, dass wir uns alle als Künstler verstehen – dann bin ich wieder dabei.“ Nicht nur mit seinen Aussagen eckte Joseph Beuys zeit seiner Karriere an, sondern vor allem durch seine Werke – etwa, als er 1965 mit einem toten Hasen durch eine Galerie spazierte und diesem die Ausstellungsstücke erklärte. Wesentliche Bestandteile seines Vermächtnisses sind der von ihm geprägte „erweiterte Kunstbegriff“ sowie sein Verständnis der „Sozialen Plastik“. Beuys wollte Kunst nicht um der Kunst willen schaffen, sondern strebte stets die gesellschaftliche Veränderung an.
Andres Veiel lässt den 1986 verstorbenen (Nicht-)Künstler nun in seiner Dokumentation „Beuys“ zu Wort kommen. Interviews mit Wegbegleitern nehmen in seinem Film eine untergeordnete Rolle ein, im Zentrum stehen klar die aus Archivmaterial zusammengestellten Worte Beuys‘ selbst. Dabei bemüht sich Veiel darum, nicht nur statisch beobachtend vorzugehen, sondern verfolgt selbst künstlerischen Anspruch, indem er etwa mit Montage- und Animationstechniken experimentiert. In der FILMSTARTS-Kritik gab es dafür 4 von 5 Sternen.
„Beuys“ feierte seine Premiere auf der Berlinale 2017. Der offizielle Kinostart ist für 18. Mai 2017 geplant.