Vor allem aus „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ kennen wir den Soap-Star Raphaël Vogt, der von 1996 bis 2005 den umtriebigen Umweltaktivisten Nico Weimershaus gespielt hat. Zuletzt war der 1976 in Berlin geborene Deutsch-Franzose als Jugendliebe Tyler in der Rosamunde-Pilcher-Schmonzette „Fast noch verheiratet“ auf dem kleinen Bildschirm zu sehen. Aber privat legt Vogt gern die ganz harten Bandagen an, worauf uns durch Zufall Susanne Binninger in ihrer MMA-Doku „Fighter“ (ab 4. Mai 2017 im Kino, hier gibt’s die Kritik) brachte, in der wir ihn zu erkennen glaubten. Und tatsächlich: Vogt betreibt schon seit seiner Kindheit Judo, Taekwondo sowie später Thaiboxen, Kickboxen und eben Mixed Martial Arts, diese besonders harte Form des Vollkontaktsports, bei der die Kämpfer in einem achteckigen Käfig aufeinander eindreschen.
Für seine Schauspielerei hatten das knüppelharte Training und die obligatorischen Blessuren und Verletzungen noch keine Konsequenzen. „Natürlich ist es schwierig, wenn ich mit einem blauen Auge zum Casting komme. Aber bisher gab es da keine großartigen Probleme“, sagte Vogt der BILD-Zeitung.
2013 organisierte Vogt in Berlin die Roundhouse-MMA-Event-Serie und ist seit 2015 Präsident der German Mixed Martial Arts Federation. „Seit Jahren trainiere ich fast täglich. Das Schöneberger Kampsportgym ist mein zweites Zuhause geworden. Warum? Es tut mir gut. Ich bekomme dort den Kopf frei. Ich liebe diesen Sport, der zu Unrecht immer wieder so geächtet wird“, sagt Vogt auf seiner eigenen Internetseite raphaelvogt.com. Er sieht sich in seiner Funktion als Schnittstelle zu den Medien, um diesen Sport in Deutschland noch bekannter zu machen, während Mixed Martial Arts in den USA durch die berühmte Ultimate Fighting Championship (UFC) bereits längst eine große Nummer ist.