Wenn es im Zombie-Genre um das authentische Verspeisen von Menschenfleisch geht, sind erfahrene Effekt- und Requisitenspezialisten gefragt, besonders wenn der genüssliche Verzehr von Körperteilen eine so prominente Rolle spielt wie in der schwarzhumorigen Netflix-Serie „Santa Clarita Diet“. Darin hat Drew Barrymore als Immobilienmaklerin Sheila nach ihrem plötzlichen (Un-)Tod zunächst Heißhunger auf jedwedes rohes Fleisch, bevor sie letztlich ihre Ernährung gänzlich auf Mensch umstellt. Im Interview mit der New York Post erklärte Make-Up-Designer Christien Tinsley („Westworld“, „American Horror Story“), woraus Barrymores Menschenmenü in der Serie wirklich bestand.
Nicht zuletzt da die Hauptdarstellerin abseits der Kamera nahezu vegetarisch lebt, stand Tinsleys Team bei der Herstellung der ungewöhnlichen Speisen vor einer großen Herausforderung, kamen so doch übliche Methoden wie das Zurückgreifen auf verschiedenstes Tierfleisch oder rohen Fisch nicht in Frage. Daher musste eine kreativere Lösung her: „Letzten Endes haben wir auf das Gummibären-Rezept als Grundlage zurückgegriffen. Sie sind gallertartig und lichtdurchlässig, wir können daraus essensähnliche Massen formen, die wie Fleisch und Sehnen aussehen und die wir mit Lebensmittelfarbe bemalen konnten“, so Tinsley gegenüber der New York Post. „Wenn man sich jemals genau angeschaut hat, wie sich Gummibären anfühlen und wie sie aussehen und das mit einem Stück rohem Hühnchen vergleicht –sehr ähnlich“, ergänzte Tinsley in einem anderen Interview mit WWD noch.
Auf diese Weise war es möglich, dass Barrymore beherzt zubeißen und die essbaren Requisiten teilweise sogar tatsächlich runterschlucken konnte. Nicht ganz so genießbar waren allerdings die Haare, die sich bisweilen in ihrem Mund verfangen, obgleich diese ebenfalls künstlich waren und nicht – wie etwa die restlichen Haare auf den Körperattrappen – aus echtem Menschenhaar bestanden.
Doch nicht nur Gummibärchen standen am „Santa Clarita Diet“-Set auf Barrymores Speiseplan. Das rohe Hackfleisch, auf das sie sich zu Beginn der Serie stößt, bestand in Wahrheit aus eingefärbten Nudeln, bei ihren blutigen Shakes, die sie aus Körperteilen mixt, handelt es sich um eine Bananen-Rote-Beete-Mischung. Und schließlich gab es zur Garnierung des Ganzen noch jede Menge verdauliches Kunstblut in unterschiedlichen Ausführungen, das sich vor allem aus Wasser, Methylcellulose, Karamellfärbung, Konservierungsstoffen und Tensiden zusammensetzte. Na dann guten Appetit!
Netflix-Kunden können sich die „Santa Clarita Diet“ seit dem 3. Februar 2017 bei dem Streaming-Dienst gönnen.