Sheila (Drew Barrymore) und Joel (Timothy Olyphant) führen gemeinsam mit ihrer Teenager-Tochter Abby (Liv Hewson) eigentlich ein beschauliches Leben in Santa Clarita, einem Vorort von Los Angeles. Allerdings hat sich längst eine lähmende Routine in den Alltag der Immobilienmakler eingeschlichen. Mit der ist es eines Tages jedoch auf einen Schlag vorbei, als Sheila bei einer Hausbesichtigung plötzlich einen mysteriösen Herzstillstand erleidet. Wider Erwarten erwacht sie wenig später allerdings von den Toten – auf den ersten Blick unverändert. Doch zeigt sich schon bald, dass sie nicht nur wesentlich impulsiver ist, sondern auch eine neue Leibspeise hat: frisches Menschenfleisch.
Die ungewöhnliche Idee zu „Santa Clarita Diet“ stammt vom erfahrenen Serienautor Victor Fresco („Better Off Ted“, „My Name Is Earl“), der sich mit Drew Barrymore und Timothy Olyphant zwei zugkräftige Hollywood-Stars für sein neuestes Projekt ins Boot geholt hat, das die beiden Darsteller auch als Ausführende Produzenten förderten. Mit „Zombieland“-Regisseur Ruben Fleischer nahm sich zudem ein Regisseur mit einschlägiger Expertise für die Verknüpfung von Humor und Horrorelementen der Inszenierung der ersten beiden Folgen an. Zusammen mit den restlichen acht halbstündigen Episoden der ersten Staffel, steht „Santa Clarita Diet“ ab sofort beim Streaming-Dienst Netflix zum Abruf auf Deutsch und Englisch bereit.
Unser Fazit nach der ersten Staffel: Vorstadtidyll trifft auf Zombie-Gore. In „Santa Clarita Diet“ werden allerlei wahnwitzige und bisweilen äußerst bizarre Einfälle in einen Topf geworfen und mit tiefschwarzem Humor und einer ordentlichen Prise Blut und Gedärmen garniert. Das mutige Gericht, das daraus gekocht wird, ist überraschend köstlich und lässt nach den kurzweiligen fünf Stunden der ersten Staffel auf einen baldigen zweiten Gang hoffen. Trotz aller Zombieeskapaden steht in der Comedyserie stets die Familie und deren amüsantes Bemühen um Normalität angesichts einer alles andere als normalen Extremsituation im Mittelpunkt, wobei quasi im Vorbeigehen auch die vermeintlich harmonische Fassade des amerikanischen Vorstadtlebens dekonstruiert wird.
Dass das absurde Geschehen nie völlig dem Zuschauer davon driftet, ist zu großen Teilen dem charmanten Cast zu verdanken, allen voran Drew Barrymore und Timothy Olyphant, die einfach wunderbar miteinander harmonieren, was auch abseits der Serie deutlich wird. „Santa Clarita Diet“ hat das Herz am rechten Fleck – auch wenn es vielleicht nicht mehr schlägt.