Nach der gestrigen Bekanntgabe der diesjährigen Oscar-Nominierungen steht fest: „Fences“-Darstellerin Viola Davis („How To Get Away With Murder“) zählt zu den fünf Frauen, die sich Hoffnungen auf einen Academy Award in der Kategorie Beste Nebendarstellerin machen dürfen. Neben Naomie Harris (für „Moonlight“) und Octavia Spencer (für „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“) ist sie dabei eine von drei schwarzen Kandidatinnen.
Für Davis ist es bereits das dritte Mal: Bereits 2009 war sie für das Missbrauchsdrama „Glaubensfrage“ ebenfalls als Beste Nebendarstellerin und 2012 für die Romanverfilmung „The Help“, sogar als Beste Hauptdarstellerin für den begehrten Filmpreis nominiert.
Gewinnen konnte Davis einen Oscar bisher zwar noch nicht… aber mit ihrer dritten Oscar-Nominierung ist sie nun die erste schwarze Frau, der das jemals gelungen ist. Auf Twitter zeigte sich die Schauspielerin dankbar: „Ein großes Dankeschön an die Academy dafür, dass sie diesem außergewöhnlichen, wichtigen Film und meiner Leistung darin eine solche Aufmerksamkeit geschenkt hat!
Mit ihrer Nominierung im Jahr 2012 zog Davis mit Whoopi Goldberg gleich, die 1986 als Beste Hauptdarstellerin in Steven Spielbergs „Die Farbe Lila“ noch leer ausging, dann aber 1991 als Beste Nebendarstellerin in „Ghost – Nachricht von Sam“ ausgezeichnet wurde. Nun ist Davis alleinige Rekordhalterin – nur der Gewinn eines Goldjungen fehlt noch. Die Chancen darauf stehen in diesem Jahr jedoch extrem gut: Sie ist die absolute Favoritin in ihrer Kategorie und konnte auch schon den Golden Globe für ihre Rolle abräumen.
Auch wenn ihre Nominierungen nicht so geschichtsträchtig sind wie die von Davis, freuten sich natürlich auch die anderen Oscar-Anwärter über ihre Chance auf eine der Trophäen. So sagte Denzel Washington, Davis‘ Filmehemann aus „Fences“, der als Bester Hauptdarsteller nominiert ist: „Vielen Dank an die Academy für die wunderbare Bestätigung und für die Ehrung von August Wilsons brillanten Worten.“ – so gedachte er gleichzeitig auch Autor August Wilson, der die Bühnenvorlage zu „Fences“ lieferte und im Jahr 2005 verstarb. Auch Jeff Bridges, nominiert als Bester Nebendarsteller für seine Rolle als mürrischer Texas Ranger in „Hell or High Water“, brachte seine Freude energisch zum Ausdruck und dankte nicht nur der Academy, sondern auch seinen Film-Kollegen: „Ich bin heute Morgen aufgewacht […] und sah, dass ich für meine Performance für einen Oscar nominiert bin. Was für ein Nervenkitzel, insbesondere bei einem solchen Herzensprojekt! Es war eine Freude, zusammen mit Gil, Chris und Ben zu spielen und unter dem talentierten David McKenzie zu arbeiten. Und so ein GROSSARTIGES Script von Taylor. Woo Hoo!“
Dev Patel, nominiert als Bester Hauptdarsteller für „Lion“, zeigte sich bescheidener: „Ich habe gerade eben mit meiner Mutter in London gesprochen und sie schreit und weint und die Leute im Büro fragen sie, was los ist. Für mich bedeutet diese Nominierung jedoch nur, dass sich mehr Leute unseren Film anschauen, der von einem viel wichtigeren Thema handelt – den verlorenen Kindern in den Straßen Indiens.“ Viele andere Stars teilten ihre Freude ebenfalls mit der Welt auf den Social-Media-Kanälen, zeigten sich überwältigt und dankten der Academy und ihren Co-Stars oder gratulierten den anderen Nominierten.
Die sehr oscarerfahrene Meryl Streep hingegen hielt sich eher zurück und teilte ihre Freude über ihre unglaubliche 20. (!) Nominierung nur mit einem einzelnen GIF, welches sie über einen Paramount-Pressesprecher teilen ließ.