Der am 29. April 1944 in Erfurt geborene Werner Nekes galt in den 60er Jahren als Teil der Filmmacher-Cooperative Hamburg als einer der bedeutendsten Experimentalfilmer Deutschland. Seine eigenwilligen Kurzfilme wurden rund um die Welt ausgezeichnet. Nekes, der auch an Hochschulen den Filmnachwuchs unterrichtete, machte ab den 80er Jahren auch einige Langfilme. Sein Debüt „Uliisses“ wurde unter anderem mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet. Viel bekannter ist aber die Schlagerfilmparodie „Johnny Flash“, die er 1986 in die Kinos brachte. Musiker Helge Schneider, der vorher schon einige Werke von Nekes vertonte, wurde von dem Regisseur dafür vor die Kamera geholt. Der Film zeigte Helge Schneider nicht nur das erste Mal als Schauspieler, was dazu führte, dass dieser auch eigene Filme machte („Texas - Doc Snyder hält die Welt in Atem“, „00 Schneider - Jagd auf Nihil Baxter“), sondern trug auch dazu bei, dass der Musiker deutschlandweit bekannt wurde. An dem Werk wirkte übrigens sowohl hinter als auch vor der Kamera auch noch Christoph Schlingensief mit, der mit Nekes gemeinsam zu dieser Zeit an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main unterrichtete. Schlingensief wurde von Nekes schon zuvor gefördert und bei seinen Kurzfilmen massiv unterstützt.
Werner Nekes war nicht nur ein bedeutender Regisseur, sondern machte auch als Sammler von Objekten aus der Vorgeschichte des Filmes auf sich aufmerksam. Mit der Dokumentation „Was geschah wirklich zwischen den Bildern?“ und seiner „Media Magica“-Reihe führte er nicht nur seine Sammlung vor, sondern erklärte, welche Formen es von „belebten Bildern“ schon weit vor den ersten Filmen gab.
Wie zuerst das Kunstmagazin Monopol berichtete, starb Werner Nekes am 22. Januar 2017 im Alter von 72 Jahren in Mühlheim an der Ruhr, wo der Filmemacher seit vielen Jahren lebte.