Bereits im November 2016 verriet Drehbuchautor Michael Chabon („Spider-Man 2“), dass er lange Zeit für Martin Scorsese an einem Skript für dessen Frank-Sinatra-Biopic gearbeitet habe. Das Ergebnis wäre ziemlich cool geworden, doch das Projekt sei nun tot. Warum es gescheitert ist, verriet er damals nicht, erklärte nur, es sei „das Übliche“ passiert.
Regisseur Martin Scorsese bestätigte nun selbst, dass das Projekt wirklich tot ist und lieferte im Interview mit der Toronto Sun auch die Gründe: Die noch lebenden Mitglieder der Sinatra-Familie hätten ihr Einverständnis verweigert. Er verstehe, dass bestimmte Sachen schwierig für eine Familie seien: „Wenn ihr aber erwartet, dass ich es mache, dann könnt ihr nicht bestimmte Dinge zurückhalten“, macht Scorsese deutlich, dass die Familie wohl einige Schattenseiten des Künstlers ausgespart haben wollte. Sinatra sei aber nun mal sehr komplex, so Scorsese weiter. Das Projekt sei damit nun quasi endgültig tot, auch wenn es eine Mini-Hintertür gibt, sollte die Familie ihre Meinung ändern: „Macht es wieder auf und ich bin da.“
Scorseses „Sinatra“ durchlief in den vergangenen Jahren scheinbar immer wieder neue Bearbeitungsphasen. So hatte der Filmemacher zeitweise einen Film über den Musiker am Ende seines Lebens im Sinn. Al Pacino sollte die Hauptrolle spielen, Robert De Niro als Dean Martin dabei sein. Dann war lange Zeit Leonardo DiCaprio der anvisierte Hauptdarsteller, allerdings gab Scorsese zwischenzeitlich auch zu bedenken, dass ein zu bekannter Star ablenken könnte und überlegte daher öffentlich, einen unbekannten Newcomer zu verpflichten. Sogar eine TV-Serie schien möglich. Nichts davon wird kommen – zumindest nicht von Martin Scorsese.
Ein anderes Herzensprojekt konnte Martin Scorsese dagegen nach vielen Jahren und zahlreichen Verschiebungen realisieren: Das Drama „Silence“ um Jesuitenpriester zur Zeit der Christenverfolgung in Japan kommt am 2. März 2017 in die deutschen Kinos.