„The Fantastic Four“
Für etwa 250.000 US-Dollar erwarb der deutsche Filmproduzent Bernd Eichinger 1986 die Filmrechte an den Marvel-Comics von „Die Fantastischen Vier“ – allerdings mit einer zeitlichen Begrenzung, die am 31. Dezember 1992 auslief. Sollte Eichinger aber vor Ablauf der Frist einen Film produzieren, würden sich die Rechte vertragsgemäß automatisch verlängern.
Mit Hilfe von B-Movie-Spezialist Roger Corman („Die Wespenfrau“) und unter der Regie von Oley Sassone („Xena“) begann Eichinger am 28. Dezember 1992 mit einem Budget von einer Million Dollar mit der Produktion einer Verfilmung, die bereits nach weniger als einem Monat abgeschlossen war. Für die vier Hauptrollen wurden Alex Hyde-White („Pretty Woman“), Jay Underwood („Allein mit Onkel Buck“), Rebecca Staab („Dexter“) und Michael Bailey Smith („Charmed – Zauberhafte Hexen“) besetzt. Im Sommer 1993 liefen die ersten Trailer in den amerikanischen Kinos und die Weltpremiere wurde für den 19. Januar 1994 in der Mall of America in Minneapolis angekündigt. Nur kurze Zeit später setzte Eichinger den Regisseur davon in Kenntnis, dass der Film doch nicht veröffentlicht werde.
Marvel-Chef Stan Lee behauptete 2005 in einem Interview, dass der Film von Anfang an ohne die Absicht eines Kinostarts gedreht wurde, Schauspieler und Crew jedoch bewusst nicht darüber informiert worden seien. Eichinger sagte im selben Jahr, dass diese Aussage nicht der Wahrheit entspreche. Im Laufe der Jahre tauchten im Internet immer wieder unvollständige Bootlegs auf – offiziell wurde die 90er-Jahre-Version von „The Fantastic Four“ trotzdem nie veröffentlicht.