„The Day The Clown Cried“
Nach seiner beruflichen Trennung von Dean Martin, mit dem er jahrelang als Comedy-Duo „Martin & Lewis“ aufgetreten war, widmete sich Jerry Lewis in den 60er Jahren verstärkt seiner Filmkarriere. Im Anschluss an die Komödien „Ich bin noch zu haben“, „Der Bürotrottel“ und „Der verrückte Professor“ nahm er das Angebot des Produzenten Nathan Wachsberger an, um als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller das Drama „The Day The Clown Cried“ zu drehen.
Mit der Filmgroteske, in der ein Clown zu Beginn des Zweiten Weltkriegs als politischer Gefangener in ein Konzentrationslager gesteckt wird und dort jüdische Kinder auf dem Weg in die Gaskammern betreut, habe Lewis eine neue Seite von sich präsentieren wollen – still und nachdenklich. In Schweden wurde ab April 1972 für 116 Tage gedreht, bis Produzent Wachsberger zehn Tage vor Fertigstellung des Projektes dem überraschten Lewis mitgeteilt habe, den kostenintensiven Film nicht länger zu finanzieren. Der Hollywoodstar pumpte daraufhin sein eigenes Geld in die finalen Dreharbeiten.
In einer Nacht-und-Nebel-Aktion soll Lewis dann jedoch plötzlich mit drei Filmrollen nach Los Angeles aufgebrochen sein – seitdem hält er sein Werk unter Verschluss. In einem Interview sagte Lewis 2013: „Niemand wird diesen Film je sehen. Ich schäme mich für den Film. Er ist schlecht, schlecht, schlecht.“ Eigenen Angaben zufolge habe er das Rohmaterial der Library of Congress in Washington übergeben, allerdings bis 2025 ein Aufführungsverbot ausgesprochen. Dann wäre er stolze 99 Jahre alt…