Der Kopfgeldjäger Boba Fett ist eine der ikonischen Figuren der klassischen „Star Wars“-Trilogie. Der Klon des Mandalorianers Jango Fett legt seine Rüstung und seinen auffälligen Helm nie ab (jedenfalls ist dies in den Filmen nicht zu sehen) und so ist das wahre Gesicht seines Darstellers auch kaum bekannt.
Tatsächlich haben inzwischen sogar mehrere Schauspieler den Part übernommen (er tauchte in Episode II auf und wurde nachträglich in Episode IV eingefügt), aber die berühmtesten Auftritte des eiskalten Profis 1980 in „Das Imperium schlägt zurück“ und drei Jahre später in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ absolvierte Jeremy Bulloch. Der 1945 geborene Engländer stand bereits mit 17 als Hamlet auf der Bühne und landete wenig später an der Seite von Cliff Richard im Pop-Musical „Summer Holiday“ einen ersten Kinohit. In der Folge war er unter anderem in zwei Storys der legendären TV-Serie „Dr. Who“ zu sehen.
Über den Rang eines Neben- und Kleindarstellers kam Bulloch allerdings kaum heraus. Es war für ihn ähnlich wie zuvor beim James-Bond-Film „Der Spion, der mich liebte“, in dem er 1977 eine winzige Rolle bekleidete, schon ein großer Erfolg, dass er danach auch in der Fortsetzung des damals größten Blockbusters aller Zeiten dabei sein durfte – wobei es geholfen haben könnte, dass sein Halbbruder Robert Watts („Indiana Jones“ 1-3, „Roger Rabbit“) einer der Produzenten der von Episode V und VI war.
Nach den beiden „Star Wars“-Filmen schaute Jeremy Bulloch in den 1980ern noch zweimal als Assistent dem berühmten Quartiermeister Q in weiteren 007-Filmen über die Schulter und war als Edward of Wickham in acht Episoden der hochgelobten „Robin Hood“-TV-Serie mit Michael Praed dabei. Seit den 1990ern ist er nur noch recht sporadisch im Fernsehen zu sehen (beispielsweise in einzelnen Folgen von „Spooks“ und „Law & Order: UK“).
Obwohl Boba Fett nachsynchronisiert wurde und deshalb noch nicht einmal seine eigene Stimme zu hören ist, identifiziert sich Jeremy Bulloch bis heute stark mit seiner berühmtesten Rolle. Seit vielen Jahren verbringt der in London lebende Familienmensch einen großen Teil seiner Zeit damit, von einer „Star Wars“-Convention zur anderen rund um den Globus zu tingeln. 2004 veröffentlichte er sogar das Buch „Flying Solo“ über seine Erfahrungen im Sternenkrieger-Universum. Wer mehr über die Aktivitäten des freundlichen alten Herrn in Sachen Boba Fett erfahren will, kann sich auf Bullochs eigener Website umsehen, wo man ihn unter der Emailadresse bounty.hunter@tiscali.co.uk auch für Auftritte buchen kann...