Bereits bei der Berlinale 2016 gehörte Lav Diaz zu den Preisträgern. Für den über acht Stunden langen „A Lullaby To The Sorrowful Mystery“ gab es damals den Alfred-Bauer-Preis. Bei den Filmfestspielen von Venedig hatte Diaz nun schon einen neuen Film im Wettbewerb, den er nur in wenigen Monaten fertigstellte. Und die Jury um Regisseur Sam Mendes und Schauspielerin Nina Hoss war begeistert und zeichnete das Schwarz-Weiß-Drama mit dem Hauptpreis aus: In dem vergleichsweise moderate vier Stunden langen „The Woman Who Left“ geht es um eine Frau, die für 30 Jahre unschuldig im Gefängnis saß.
Hinter „The Woman Who Left“ gab es den Spezialpreis für die Kannibalen-Liebesgeschichte „The Bad Batch“ von Ana Lily Amirpour und den Großen Jurypreis für Tom Fords Thriller „Nocturnal Animals“. Als beste Schauspieler wurden derweil Emma Stone für ihre Rolle im Musical „La La Land“ sowie Oscar Martinéz für „El Ciudadano Illustre“ ausgezeichnet. Das beste Drehbuch ging derweil an Noah Oppenheim für das Biopic „Jackie“ mit Natalie Portman in der Hauptrolle.
Auch in Deutschland darf man sich über Preise freuen. Wim Wenders ging zwar leer aus, aber beide Preise für die Beste Regie gingen an Filme, die mit Geldern aus Deutschland finanziert wurden. Amat Escalantes Sozialdrama „The Untamed“ und Andreï Kontchalovskis „Paradies“. Zudem wurde die Schauspielerin Paula Beer als Beste Nachwuchsdarstellerin für ihre Darbietung im französisch-deutschen Kriegsdrama „Frantz“ von François Ozon ausgezeichnet. Mit den Preisen für „Frantz“, „Paradies“ sowie „The Woman Who Left“ wurden übrigens alle drei Schwarz-Weiß-Filme im Wettbewerb des ältesten Filmfestivals der Welt ausgezeichnet.