Kaum eine der zahlreichen Videospielverfilmungen, die in den vergangenen Jahrzehnten ins Kino gekommen sind, konnte Fans und Kritiker wirklich begeistern. Doch für „Assassin’s Creed“ hegten nicht nur Fans der Videospiele Hoffnungen – vor allem wegen Regisseur Justin Kurzel („Macbeth“) und der renommierten Hauptdarsteller Michael Fassbender („X-Men: Apocalypse“) und Marion Cotillard („The Dark Knight Rises“). In einem Interview mit MCV äußerte sich Alain Corre, der europäische Chef von Ubisoft, jetzt jedoch zu den Erwartungen des französischen Spieleentwicklers an „Assassin’s Creed“ – und was er sagte, klang so, als müssten sich hoffnungsvolle Fans auf eine herbe Enttäuschung gefasst machen.
„Wir werden mit ‚Assassin’s Creed‘ nicht viel Geld verdienen.“, so Corre. „ Es ist vielmehr eine Marketing-Geschichte und außerdem gut für das Image der Marke. Obwohl wir etwas Geld verdienen werden, ist das nicht der Grund für den Film. Der Grund ist vielmehr, dass wir ein größeres Publikum mit ‚Assassin’s Creed‘ in Berührung bringen möchten. Wir haben zwar unseren harten Kern an Fans, aber wir würden gerne noch viel mehr Leute erreichen, die dann vielleicht zukünftige ‚Assassin’s Creed‘-Spiele kaufen.“
Das kann man so verstehen, als würde Ubisoft lediglich einen schnell runtergekurbelten Film in die Kinos bringen, bei dem die Qualität und das Einspielergebnis eher nebensächlich sind, und bei dem es nur darum geht, in Zukunft mehr Spiele zu verkaufen. Doch nur kurze Zeit später veröffentlichte Ubisoft eine Pressemitteilung, in der sich der Spieleentwickler um Klarstellung bemühte:
„Ubisoft liegt es sehr am Herzen, Unterhaltung und Erfahrungen von höchster Qualität zu erschaffen. Für den ‚Assassin’s Creed‘-Film haben wir von Anfang an eng mit unseren Partnern bei New Regency und 20th Century Fox sowie dem talentierten Cast und der talentierten Crew zusammengearbeitet, um sicher zu stellen, dass wir eine tolle Erfahrung für unsere Fans abliefern. Wir glauben fest daran, dass die Marke ‚Assassin’s Creed‘ das Potential hat, sowohl Videospiel-Fans als auch Kinozuschauer zu unterhalten.“
Um die filmische Qualität von „Assassin’s Creed“ müssen wir uns also vorerst doch keine Gedanken machen. Und das ist auch nur logisch, denn mit einem schlechten Film würde Ubisoft wohl kaum neue Spieler gewinnen können. Jedoch scheint der Spieleentwickler tatsächlich keine Rekordgewinne von der Videospieladaption zu erwarten, jedenfalls wird Corres Aussage in der späteren Richtigstellung nicht widersprochen. Aber auch dafür gibt es eine logische Erklärung: Wie Ubisoft selbst schreibt, sind mit New Regency und 20th Century Fox zwei große Studios an „Assassin’s Creed“ beteiligt – und die bekommen natürlich auch einen Teil der Einnahmen ab. Das Geld aus zukünftig verkauften Spielen wandert hingegen direkt in Ubisofts Tasche.
Ob „Assassin’s Creed“ tatsächlich so gut wird, wie Ubisoft verspricht, davon können wir uns ab dem 27. Dezember 2016 ein Bild machen – denn dann startet die Videospielverfilmung in den deutschen Kinos.