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    Zu wenig Zerstörung: Roland Emmerich über seine verworfenen Pläne für "Independence Day 2: Wiederkehr"

    Roland Emmerich weiß: „Independence Day“ funktioniert nur, wenn es ordentlich kracht. Nach dem 11. September aber plante er eine Fortsetzung mit friedlichen Aliens…

    20th Century Fox

    Wenn Roland Emmerichs moderner Katastrophen-Klassiker „Independence Day“ auf eine Szene reduziert werden soll, wird gerne die Explosion des Weißen Hauses genommen. Das Publikum ging 1996 in Erwartung apokalyptischer Bilder ins Kino – und Emmerich lieferte. Am 14. Juli 2016 startet die Fortsetzung „Independence Day 2: Wiederkehr“: Die Zerstörung wird gesteigert – aber das war mal anders geplant. Emmerich, Gastautor bei einer Ausgabe Empire, wurde von einem Leser nach einer ursprünglichen Idee zu „Independence Day 2“ gefragt, die er und Dean Devlin entwickelten. Seine Antwort:

    „Es war nach dem 11. September und Dean und ich wollten einen Film über Frieden machen, und es hat einfach nicht funktioniert. Da ist immer noch ein Element davon im neuen Film, aber in der alten Version ging es nur darum: Wir schießen aus Versehen Aliens ab, und dann am Ende des Films landen sie auf dem Rasen des Weißen Hauses und sagen: ‚Wir kommen in Frieden‘ und das war’s. Die Idee war einfach zu schwach und wir wollten es nicht wirklich machen. Es hat sich nicht wie ‚Independence Day‘ angefühlt. Nur das Alien-Schiff wurde zerstört.“

    Emmerich wurde außerdem gefragt, warum 20 Jahre bis zu „Independence Day 2“ vergingen. Die Antwort klingt ein bisschen nach George Lucas, der mit seiner „Star Wars“-Prequel-Trilogie wartete, bis die Technik reif war, und der sich zuvor ständig an den Grenzen des Möglichen gestoßen hatte. Emmerich: „Ich hatte nie geplant, eine Fortsetzung zu machen – ich dachte immer, ‚Independence Day‘ sollte ohne bleiben. Aber im Laufe der Jahre merkte ich, wie ikonisch der Film geworden ist und 20th Century Fox fragte immer wieder nach. Was mich wirklich umgestimmt hat, ist die fantastische Filmtechnologie dieser Tage und wie limitiert ich mich 95/96 beim Original fühlte. Aber es ist kein traditionelles Sequel.“

    2009 waren gleich zwei Fortsetzungen zum Hit von 1996 geplant – und die Tür für „Independence Day 3“ ist auch heute noch offen.

    In „Independence Day 2: Wiederkehr“ werden die jungen Kampfpiloten Jake (Liam Hemsworth) und Dylan (Jessie Usher), der Sohn des verstorbenen Steven Hiller (Will Smith), in die Schlacht gegen Außerirdische geschickt. Satellitentechniker David Levinson (Jeff Goldblum) und Ex-Präsident Whitmore (Bill Pullman) sind ebenfalls Zeugen der Alien-Rückkehr, bei der die Invasoren auf dem Atlantik landen (ja, auf dem ganzen).

    Roland Emmerichs jüngster Film kommt ohne die massenhafte Zerstörung von Wahrzeichen aus: In „Stonewall“ widmete er sich einem Schlüsselereignis für die Lesben- und Schwulenbewegung, der Revolte in der New Yorker Christopher Street im Juni 1969.

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