Zwei Ängste gingen um, nachdem bekannt geworden war, dass Disney Lucasfilm gekauft hatte und J.J. Abrams „Star Wars“ inszenieren wird: Der Mäusekonzern mache den Sternenkrieg (endgültig) zum Kindergeburtstag (Angst Nr. 1) – der dann noch nicht mal groß zu sehen sein wird, weil Abrams den Film mit Lens Flares – hellen Lichtflecken, die ursprünglich durch Reflexionen an Linsen entstehen – zupflastert (Angst Nr. 2). Die erste Angst war von Anfang an unbegründet, dazu reicht ein Blick auf Marvel-Filme wie „Iron Man“ oder „The Avengers“, die ja ebenfalls unter dem Disney-Dach entstanden. Die zweite Angst hingegen war durchaus begründet: Abrams‘ Kinodebüt „Mission: Impossible III“ und auch „Star Trek“ und „Star Trek Into Darkness“ sind für Zuschauer, die sich an Lens Flares stören, kein Vergnügen. In einem Gespräch mit Komiker und Satiriker Stephen Colbert während des Celebrity Nerd Off (via Hollywood Reporter) gab sich J.J. Abrams aber – erneut – reumütig und lernfähig, was den Einsatz von Lens Flares angeht.
Der „Star Trek“-Zukunft wollte Abrams mit Absicht einen strahlenden Look verpassen – als es aber selbst seiner Frau in einer „Into Darkness“-Szene mit Alice Eve reichte, weil sie nichts mehr erkannte, merkte der Regisseur eigenem Bekunden nach, dass er es übertrieben hatte. In „Star Wars 7“, sowieso in einer im Vergleich zu „Star Trek“ eher abgenutzten Galaxis angesiedelt, habe Abrams nur wenige Lens Flares erlaubt. „Das ist nicht der richtige Film. Das sind nicht die Lens Flares, die ihr sucht.“ (Das sagte entweder Abrams zu seinen Leuten oder der ILM-Chef für visuelle Effekte zu Abrams, je nachdem ob man dem Hollywood Reporter oder Yahoo Movies glaubt).
Im Mai 2014 begannen die Dreharbeiten zu „Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“ offiziell – und am 21. November, vergangenen Samstag, wurde er größtenteils fertiggestellt, wie Abrams auf der Veranstaltung mit Stephen Colbert ebenfalls verkünden konnte (via Hollywood Reporter). Schnitt, Effekte, Ton, Musik, an all dem werden wohl jetzt noch höchstens Details geändert, dem deutschen Kinostart am 17. Dezember 2015 steht nichts im Wege.