Eine amüsante Film-Anekdote hat das Chicago Magazine ausgegraben: „Kevin - Allein zu Haus“, einen der beliebtesten Weihnachtsfilme aller Zeiten, haben wir einem ganz profanen Zwist zu verdanken. Auslöser war Chevy Chase – der nicht einmal an dem Film beteiligt ist. Wie sich die Dinge damals fügten, erzählt Chris Columbus: Es begab sich im Jahre 1989, dass Columbus auf der Suche nach einem neuen Filmprojekt war. Drehbuchautor John Hughes schickte ihm das Skript zu „Schöne Bescherung“ mit Chevy Chase und Columbus zeigte Interesse. Doch sein Treffen mit dem Star sollte die Filmgeschichte für immer verändern: Chevy Chase soll so unfreundlich zu Columbus gewesen sein, dass dieser ablehnte, mit ihm zu arbeiten.
Columbus‘ Worte sind dabei sehr deutlich: „Um ganz ehrlich zu sein, behandelte mich Chevy wie Dreck.“ Der Filmemacher ließ sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen, nahm seine Arbeit als Second-Unit-Regisseur auf und drehte ein paar Szenen ohne Schauspieler. Einige seiner Aufnahmen von Chicago seien tatsächlich auch im fertigen Film zu sehen, so Columbus. Doch ein weiteres Treffen mit Chevy Chase führte zum Eklat: Die Begegnung war sogar noch schlimmer als die erste und der Regisseur entschied, dass er diesen Film nicht machen könne. „Ich rief John an, der den Film auch produzierte, und sagte ihm: ‚Ich weiß, ich muss arbeiten, aber ich kann es nicht mit diesem Typen machen‘“, erzählt der Filmemacher, der damals noch ganz am Anfang seiner Karriere stand, aus seiner Erinnerung.
John Hughes sei sehr verständnisvoll gewesen und zwei Wochen später flatterten zwei weitere Drehbücher auf Columbus‘ Tisch. Eines davon war das zu „Kevin - Allein zu Haus“, sodass dem Regisseur die Wahl leicht fiel: „Ich liebe Weihnachten, eine Weihnachtskomödie zu machen, war schon immer mein Traum.“ John Hughes habe ihn unterstützt, als es kein anderer in Hollywood tat: „Er war mein Retter.“ Columbus nahm die neue Gelegenheit dankbar an und inszenierte den Weihnachts-Spaß „Kevin - Allein zu Haus“ mit Macaulay Culkin und Joe Pesci, während Jeremiah S. Chechik die Regie von „Schöne Bescherung“ übernahm. Und der Rest ist Geschichte…