Mit so einem Ansturm hatte das Berliner Auktionshaus Historia wahrscheinlich nicht gerechnet: Da sich rund 20.000 potenzielle Käufer für die Online-Auktion anmeldeten, war die Internetseite des Anbieters zwischenzeitlich nicht mehr abrufbar. Grund für das rege Interesse war der Entschluss von Hella Brice, der Witwe des im Alter von 86 Jahren verstorbenen Schauspielers Pierre Brice, insgesamt private 1500 Stücke aus dem Nachlass ihres Mannes zu versteigern (nach Angaben des rbb).
Neben Filmrequisiten wie zwei Winnetou-Kostümen, die für 9000 Euro und 4200 Euro den Besitzer wechselten, gehörten auch private Gegenstände wie das Taufkleid von Brice und Spielzeug aus Kindheitstagen zu den Objekten, die unter den Hammer kamen. Sogar die Jaguar-Sonderanfertigung, die der Schauspieler sein eigen nennen durfte, wurde verkauft.
Als besonders begehrtes Sammlerstück erwies sich jedoch Winnetous Silberbüchse. Brice hatte sich die Waffe aus einem Winchester-Stutzen nachbauen lassen, so dass sie dem Original-Gewehr aus dem Film entsprach. Ab 1976 trug Pierre Brice das Stück bei all seinen Auftritten als Winnetou als Glücksbringer an seiner Seite. Nach einem spannenden Duell erstand ein Bieter die Silberbüchse für 65.000 Euro. Zum Vergleich: Der Jaguar S-Type Baujahr 2001 ging für schlappe 18.000 Euro in den Besitz eines privaten Sammlers.
Einen Teil des Erlöses will die Hella Brice nun für die Initiative Dalai Lama future4children stiften.