Wie SpiegelOnline unter Bezugnahme auf eine Mitteilung des Managements und des Anwalts von Pierre Brice berichtet, ist der „Winnetou“-Star im Alter von 86 Jahren in einem Krankenhaus in Paris gestorben.
Brice wurde 1928 im französischen Brest geboren, wurde mit 19 Jahren Soldat und kämpfte im Indochina-Krieg. Anschließend begann er zuerst eine Modell- und dann eine Schauspielkarriere, feierte Erfolge aber erst, als er seine Heimat verließ. In Spanien und Italien machte er zuerst auf sich aufmerksam, bevor sich seine Wege am Rande der Berliner Filmfestspiele mit dem deutschen Produzenten Horst Wendlandt kreuzten. Der besetzt Brice als Winnetou in „Der Schatz im Silbersee“. Zehn weitere Karl-May-Adaptionen folgten in den nächsten Jahren, in denen Brice die Rolle, mit der er in Deutschland zeitlebens in Verbindung gebracht werden sollte, spielte.
An die Erfolge der „Winnetou“-Filme konnte er anschließend nur noch selten anknüpfen. In seiner französischen Heimat war ihm trotz einiger Rollen in internationalen Produktionen wie „Die Puppe des Gangsters“ mit Sophia Loren der Durchbruch im Kino nie vergönnt. Hier spielte er meist Theater und kehrte so schon Mitte der Siebziger in Deutschland zu seiner Kultrolle zurück. Bei den Karl-May-Festspielen in Elspe stand er mit Unterbrechungen für rund zehn Jahre von 1976 bis 1986 wieder als Winnetou auf der Bühne.
In den Neunzigern und in diesem Jahrtausend bekleidete er fast nur noch Rollen in deutschen TV-Serien und –Produktionen wie „Ein Schloß am Wörthersee“, „Traumschiff“ oder „Rote Rosen“.