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    Vorwurf: Seth Rogen soll schuld sein, dass "Steve Jobs" in den USA floppte

    Warum wollte in den USA das breite Publikum „Steve Jobs“ trotz hervorragender Kritiken und Oscar-Gemurmel nicht sehen? Für den konservativen Kritiker John Nolte ist die Sache klar: Seth Rogen ist schuld…

    Universal Pictures

    Nachdem Universal „Steve Jobs“ erst klein in einigen wenigen Kinos in Großstädten startete, läuft der Film seit dem 23. Oktober 2015 in den USA landesweit auf fast 2.500 Leinwänden. Doch die Einnahmen von gerade einmal sieben Millionen Dollar am vergangenen Wochenende sollen beim Verleih für einige lange Gesichter gesorgt haben. Für die Brancheninsider gilt „Steve Jobs“ nun vorerst als Flop und viele fragen sich, warum man kein großes Publikum für den Film begeistern konnte.

    In verschiedenen amerikanischen Branchenmagazinen erschienen in den vergangenen Tagen zahlreiche Artikel, mit denen man den Gründen des Flops auf die Spur gehen wollte und die Experten sich alle fragten, warum ihre eigenen, vorherigen Einschätzungen so daneben lagen. Gemutmaßt wurde vor allem, dass dem Projekt am Ende doch der zugkräftige Star fehlte. Durch den Sony-E-Mail-Hack kam vorher ohnehin schon ans Licht, dass das Studio das Projekt auch fallen ließ, weil man glaubte, dass es einen absoluten Top-Star wie Leonardo DiCaprio (der aber absagte) für die Hauptrolle brauche. Michael Fassbender traute man beim vorherigen Rechteinhaber nicht zu, genug Zuschauer in die Kinos zu locken. Bei Universal dagegen schon...

    Der konservative Filmkritiker John Nolte sieht aber nicht Fassbender als das Hauptproblem an, sondern dessen Co-Star Seth Rogen. Der sorgte Anfang Oktober 2015 mit einem kurzen, von ihm nicht weiter erklärten Tweet für Aufsehen:

    Rogen beleidigte damit den afroamerikanischen, republikanischen Präsidentschaftskandidaten Ben Carson – ohne weitere Gründe zu nennen. Filmkritiker John Nolte schrieb damals schon auf seiner, sich an ein erzkonservatives Publikum richtenden Seite Breitbart.com negative Artikel gegen Rogen. Nun holte er erneut aus und wirft seinen Kritikerkollegen vor, dass sie bei ihrer Analyse des „Steve Jobs“-Flops die Rogen-Äußerungen völlig außer Acht gelassen hätten.

    Dem Hollywood Reporter erklärte er im Interview, dass Rogens Tweet große Auswirkungen auf das Kassenergebnis gehabt habe. Er wisse nicht wie groß, „aber es ist einfach anti-wissenschaftlich zu glauben, es hat dem Film nicht geschadet. Ich habe mehr Beweise als diese Box-Office-Experten, wenn es zu Theorien kommt, was dem Film geschadet hat.“ Seth Rogen haben einen der momentan beliebtesten Menschen des Landes beleidigt. Carson sei seit zwanzig Jahren ein Held der afroamerikanischen Gemeinde. Rogen habe mit seiner Aussage zahlreiche potentielle Zuschauer vor den Kopf gestoßen.

    Nolte glaubt allgemein, dass politisch aktive Schauspieler und Regisseure mit ihren Äußerungen ihren Filmen schaden. „A World Beyond“ mit George Clooney sei auch gefloppt, weil Clooney mit seinem Aussagen polarisiere. Der Schauspieler sei in der Hälfte des Landes nicht vermittelbar. Auch Quentin Tarantino müsse mit seinen jüngsten Aussagen zu Polizeigewalt aufpassen. Dieser könne sich glücklich schätzen, dass der Kinostart von „The Hateful Eight“ noch fast zwei Monate entfernt sei. Das Publikum vergesse nämlich auch schnell, weswegen er glaube, dass Seth Rogens Äußerung zukünftigen Projekten nicht unbedingt auch noch schaden wird.

    Ob Seth Rogens Äußerung das Einspielergebnis von „Steve Jobs“ in den USA wirklich reduziert hat, lässt sich natürlich nicht klar feststellen. Sicher ist aber, dass es sehr viele negative Reaktionen auf seinen Tweet gab, in denen wiederholt angekündigt wurde, nun Rogens Filme zu boykottieren. Für Deutschland dürfte die Kontroverse keine Auswirkungen haben. Hier läuft „Steve Jobs“ am 12. November 2015 in den Kinos an. Dass und warum sich der Kinobesuch lohnt, könnt ihr unserer FILMSTARTS-Kritik entnehmen.

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