Ridley Scott lässt es auch mit 77 Jahren nicht ruhig angehen. Nicht nur heißt es neuerdings, dass Scott an gleich drei Fortsetzungen zu „Prometheus“ arbeitet, die mit „Alien: Paradise Lost“ ihren Auftakt nehmen sollen, auch hat er in einem Interview mit Yahoo durchblicken lassen, dass er auch weitere Sequels nach „Blade Runner 2“ nicht ausschließt: „Jeder macht das doch, warum also wir nicht?“ Für die Fortsetzung zu seinem Kultfilm aus dem Jahre 1982 überlässt Scott zwar „Sicario“-Macher Denis Villeneuve die Regie, ist aber als Produzent maßgeblich an der Entstehung des Films beteiligt. Und mit seinem Einfluss überzeugte er auch Harrison Ford zur Rückkehr. Während Ford zunächst skeptisch war, hatte er einen Sinneswandel, nachdem Scott ihm das Drehbuch gegeben hatte. Nach der Lektüre soll er sogar zu ihm gesagt haben: „Das ist das beste Skript, das ich je gelesen habe.“
Außerdem wird der Film auch eine Antwort auf die jahrelang heiß diskutierte Frage geben, ob Rick Deckard (Harrison Ford) ein Replikant ist. Während sich Harrison Ford stets dagegen ausgesprochen hatte, vertritt Scott eine andere Position: „Natürlich ist er ein verdammter Replikant! Und er wird es endlich zugeben müssen.“
Und da Scott bei „Blade Runner 2“ das letzte Wort hat, dürfte seine Deutung auch Eingang in den fertigen Film finden. „Ich habe das Sagen beim Final Cut. Zum Teil, weil ich sehr verbraucherfreundlich bin. Ich dachte schon immer, wenn du jemandem eine Menge fremdes Geld gibst, um einen Film zu machen, kannst du damit keinen Unsinn treiben. Wenn ich ein Geldgeber wäre und du das mit mir machen würdest, würde ich kurzen Prozess machen.“
Außerdem verriet Scott auch seine Inspiration für „Alien: Paradise Lost“: „Hast du je ‚Das verlorene Paradies‘ von Milton gelesen? Das ist eine interessante Basis für die Düsternis in ‚Prometheus 2‘. Wir haben da diesen gut aussehenden Typen, der durch und durch böse ist, all die Mädels kriegt und die Nachtclubs unsicher macht. Der andere Typ, der nicht so gut aussieht, ist total langweilig und bleibt zu Hause. Das ist gewissermaßen unsere Basis für Alien: Paradise Lost.“ Und das sei gruselig, weil der Film da ansetzt, wo der letzte aufgehört hat, „als Elizabeth Shaw [Noomi Rapace] sagte ‚Ich will dahin gehen, wo die herkamen.‘ Und dann gibt es da Michael Fassbender in zwei Teilen, den sie langsam wieder zusammensetzen muss. Sie werden zu der Welt der Konstrukteure aufbrechen. Da werden sie landen. Sie erfahren, wer diese grauenhaften bio-mechanoiden Kreaturen kreiert hat (...).“
Während wir uns bis zur Veröffentlichung von „Blade Runner 2“ und „Alien: Paradise Lost“ noch eine Weile gedulden müssen, läuft mit „Der Marsianer“ bereits am 8. Oktober 2015 der jüngste Streich von Ridley Scott in den Kinos an.