Mit einer überzeugenden Fan-Theorie hat der Reddit-User generalee in den vergangenen Stunden „The Dark Knight“ auf den Kopf gestellt und für einige Diskussionen unter den Fans des Films gesorgt. Denn seiner Argumentation nach ist der Joker in Wahrheit der Gute und die Begründung überzeugt.
Die Ausgangslage vor dem ersten Auftritt des Jokers: Gotham ist am Boden. Ganze Teile der Stadt können von der Polizei nicht mehr kontrolliert werden. Das organisierte Verbrechen regiert und die meisten hochrangigen Behördenmitarbeiter sind korrumpiert. Dazu ist noch ein Selbstjustiz verübender selbsternannter Rächer unterwegs, der von den Behörden nicht kontrolliert wird.
Das Ende nach dem Werk des Jokers: Gotham strahlt wieder. Die Bürger haben Hoffnung. Das organisierte Verbrechen wurde komplett eliminiert, die Korruption ausgemerzt. Der Selbstjustiz verübende Rächer ist von der Bildfläche verschwunden.
Der Weg dahin war nach dem Reddit-User ganz klar der Plan des Jokers. Dies fange mit dem Banküberfall an, bei dem der Joker sich ja auch gleich der anderen Bankräuber entledigt, also die Verbrecher ausschaltet. Natürlich ging es nicht um das Geld, sondern darum den Mafia-Finanz-Kontrolleur Lau aus seinem Versteck zu locken. Der Plan geht auf: Batman holt Lau nach Gotham, wo es dem Joker dann gelingt Lau zu töten und das gesamte Mafia-Geld gleich mit zu zerstören.
Des Weiteren instrumentalisiere der Joker seine Widersacher Batman und Harvey Dent immer wieder für seinen Plan und sorgt dabei dafür, dass die Korruption nach und nach ausgemerzt wird. Dent tötet sogar einige korrupte Beamte. Auf diesem Weg hat nur der Joker allein zwei der drei Probleme von Gotham beseitigt: das organisierte Verbrechen und die Korruption. Auch das dritte Problem, den Dunklen Ritter im Fledermauskostüm, beseitige der Joker. Dieser sei der einzige, der nämlich erkenne, dass Batman in Wirklichkeit eine Gefahr für die Stadt ist. Schließlich sehe man im Film deutlich, was Nachahmer anrichten würden. Eine Gesellschaft könne aber nicht zulassen, dass selbsterklärte Rächer auf eigene Rechnung ihr Recht und ihre Ordnung durchsetzen.
Das Dilemma für den Joker: Er musste Batman stoppen, darf ihn aber nicht töten. Denn dann würde Batman zum Märtyrer, zum Symbol werden, noch mehr Nachahmer anlocken und die Hoffnung auf eine gewaltfreie, friedliche Stadt wäre vorbei. Da kommt zum Glück Harvey Dent ins Spiel, der einen viel besseren Märtyrer, ein besseres Symbol gibt. Das sei auch die wahre Grundlage des ganzen Plans, der seinen Anfang damit nimmt, dass er Batman zur falschen Adresse schickt, was zum Tod von Rachel führt und schließlich darin endet, dass Batman Harvey Dent tötet und zum gejagten Aussätzigen wird…
In jeder Szene zeigen sich die heldenhaften Intentionen des Jokers. Sie würden nur oft falsch verstanden. Wenn er während der Veranstaltung für James Gordon klatsche, werde das als höhnischer Spott aufgefasst. Der Reddit-User ist dagegen der Ansicht, dass der Joker aufrichtig für einen der wenigen Unbestechlichen applaudiere. Und auch das berühmte Spiel mit den zwei Booten passe zu einem Held Joker. Dieser habe nie vor gehabt, dass eine der Bombe gezündet werde. Es ginge nur darum, den Bürgern zu beweisen, dass sie alle wirklich gut sind. Schließlich ist dies dann auch der Schlüsselmoment für neue Hoffnung in der Stadt.
Am Ende von „The Dark Knight“ und auch noch am Anfang des viele Jahre später spielenden „The Dark Knight Rises“ ist Gotham eine befriedete Stadt. Den Verdienst daran tragen nach der Theorie des Reddit-Users weder Batman noch Harvey Dent, sondern einzig und allein der Joker.
Wollte der Joker also in Wirklichkeit gar kein Chaos stiften, sondern hatte einen minutiösen Plan, mit dem er immer dafür sorgen wollte, dass Gotham eine strahlende und friedliche Stadt wird?
