Seth MacFarlane ist ein Mann der tausend Stimmen. Das beweist er u. a. in seiner Serie „Family Guy“, in der er bis zu neun Figuren synchronisiert. In der Komödie „Ted“ und dem Sequel „Ted 2“ verleiht er dem knuffig aussehenden Plüschbären einen unverkennbaren Bostoner-Akzent. 2013 mutierte die Geschichte über den Drogen konsumierenden, unreifen und obszön daherredenden Teddy, der seinem Menschenfreund John (gespielt von Mark Wahlberg) das Leben schwer, aber auch amüsant macht, zu einem wahren Kassenschlager. Mit einem Einspielergebnis von weltweit 549 Millionen US-Dollar lag den Machern der Gedanke an ein Sequel natürlich nicht fern. Doch wie es so oft der Fall bei Fortsetzungen ist, flaut auch „Ted 2“ im Gegensatz zu seinem Vorgänger etwas ab, zumindest wenn man den ersten US-Kritiken glauben darf.
In „Ted 2“ bringt Seth MacFarlane Mark Wahlberg und sein sprechendes Kuscheltier von der Couch in den Gerichtssaal. Dort kämpft er für sein Recht, als Mensch angesehen zu werden, denn laut Gesetz ist er keine Person, sondern ein Gegenstand und habe somit kein Recht auf einen Job, eine Identität oder einen Eheschein.
Lindsay Bahr von ABC News lobt MacFarlanes Versuch, einen anderen Weg zu gehen als die meisten Sequels, indem er nicht nur die alte Geschichte wieder aufwärmt. Jedoch sei er dabei etwas vom Pfad abgekommen und würde den Spaß aus dem ersten Teil mit zu viel Hintergrundgeschichte und Ernsthaftigkeit fast ruinieren. Jedoch bemerkt sie auch, dass es wie bei jedem MacFarlane-Projekt auch Lacher gebe, die „Ted 2“ „beinahe sehenswert machen.“
Frank Scheck vom Hollywood Reporter merkt an, dass der Film trotz seiner Länge genügend Witz versprühe und auch die Chemie zwischen Wahlberg und dem CGI-Bären wieder stimme: „Teds geistreiche Bemerkungen im Bostoner Akzent werden meisterhaft eingesetzt. Auch Wahlberg demonstriert wieder einmal sein komödiantisches Talent. Die reizvoll zurückgelassene Seyfried beweist, dass sie mit ihren Kollegen mithalten kann.“ Allerdings kritisiert Scheck daneben, dass die melodramatischen Szenen im Gerichtssaal dem Geschehen einen kleinen Dämpfer verpassten.
Scott Foundas von Variety begrüßt die für Farlane charakteristische Mischung aus kindlicher Unschuld gepaart mit teilweise überbordender Vulgarität. Diese sei im Gegensatz zum Vorgänger zwar etwas runtergetrimmt worden, jedoch auch in „Ted 2“ noch reichlich vorhanden: „Beide 'Ted' Filme sind letztendlich Ein-Witz-Komödien, doch dieser Witz stellt sich als unverwüstlich heraus und die Chemie zwischen Wahlberg und MacFarlane ist auf ansteckende Weise kindisch.“
Weniger beeindruckt zeigt sich hingegen Chris Cabin vom Slant Magazine. Seiner Meinung nach sei „Ted 2“ nämlich eine „überflüssige Präsentation von MacFarlanes rassistischem Penis-zentrierten Humor.“ Es sei zudem zutiefst ärgerlich, dass der Regisseur sich in seinem „Jugendwerk“ nur auf diesen Humor konzentriere, denn genau in den Momenten, wo er sich verlangsame und auf einen guten körperlichen Einsatz oder persönlichen Spleen konzentriere, käme ein durchaus erfinderischer und feingeschliffener komödiantischer Geist zum Vorschein.
Wie „Ted 2“ bei uns abschneidet, könnt ihr zum Kinostart am 25. Juni 2015 lesen. Denn am Starttag erscheint dann auch die FILMSTARTS-Kritik zu „Ted 2“.