Nur wenige Tage ist es her, dass sich Joss Whedon mit den schlichten Worten „Thank you to all people who've been so kind and funny and inspiring up in here“ von der Online-Plattform Twitter verabschiedet hat. Damit hat er zahlreiche Spekulationen losgetreten, wieso er sich für diesen Schritt entschieden hatte. Nicht nur Fans des Filmemachers haben gerätselt, ob negative Reaktionen auf seinen frisch angelaufenen Film „Avengers 2: Age of Ultron“ den Ausschlag gegeben haben und seine Entscheidung ein Ergebnis der Beleidigungen und Vorwürfe war, die er seither einstecken musste. Insbesondere seine Darstellung von Frauen durch Scarlett Johanssons Black Widow wurde von einigen Seiten heftig kritisiert, aber im Interview mit Buzzfeed winkt Whedon ab: „Das ist Mist. Seit ich bei Twitter bin, wurde ich immer wieder von militanten Feministen angegriffen. Das kenne ich schon.“
Seine wahren Gründe seien ganz anderer Natur: „Ich dachte mir nur, ich möchte wieder anfangen zu schreiben und muss dafür Ruhe haben. Und Twitter ist so ziemlich der lauteste Ort, den ich kenne.“ Was Whedon im Folgenden beschreibt, dürfte mancher Twitter-User auch von sich selbst kennen: „Es geht um mich selbst. Twitter macht süchtig und wenn es da ist, muss ich es checken. Wenn du etwas auch dann noch machst, wenn es dir gar keine Freude mehr macht, dann bist du schon an der Grenze zur Sucht.“ Whedon erklärte, dass er einen Moment der Erleuchtung hatte. Er realisierte, dass er nichts geschafft bekommt, wenn er ständig nachschaut, was es Neues gibt und man geknickt ist, wenn einem Hass entgegenschlägt.
Aber Whedon schließt nicht aus, dass er irgendwann auf Twitter zurück sein könnte: „Ich denke, ich werde es irgendwann abwägen. Es macht viel Spaß und ich hatte eine tolle Zeit.“