Während die Bestseller-Verfilmung "Fifty Shades of Grey" in z.B. Malaysia und Indonesien gänzlich aus den Kinos verbannt wurde, gibt es das Erotik-Drama in Vietnam zu sehen – jedoch in einer enorm entschärften Fassung. Alle Sexszenen wurden aus dem Film herausgeschnitten, insgesamt fehlen dem Werk nun 20 Minuten an Material. Nackte Haut und Züchtigung gibt es nun nicht mehr zu sehen, Anastasia (Dakota Johnson) und Christian Grey (Jamie Dornan) tauschen in dieser Fassung lediglich zahme Küsse aus.
Das Besondere an der Beziehung zwischen den Protagonisten ist jedoch gerade ihr gemeinsames Ausleben von BDSM-Sex. Die Kinogänger in Vietnam sind entrüstet, wurde der Film doch stark beworben und sogar mit einer Altersfreigabe ab 16 versehen – nun fühlen sich die Fans der Buchvorlage von E.L. James veräppelt. Ein Zuschauer sagte gegenüber dem Independent: "Das ist lächerlich. Der Film ist ab 16, er bräuchte aber überhaupt keine Einschränkung des Zuschaueralters. Ein Fünfjähriger könnte sich das angucken. Da war sogar der Trailer sexier. Sie hätten den Film lieber gleich ganz verbieten sollen."
Ein anderer Zuschauer gab gegenüber dem Independent zu Protokoll, das Publikum habe sich während der Vorführung jedes Mal lauthals beschwert, wenn ein ganz offensichtlicher Schnitt zu sehen war. Besonders empörend sei, dass es keinen Hinweis gegeben hätte, dass der Film in einer geschnittenen Fassung zu sehen ist. Ein Zuschauer: "Manchmal hat man überhaupt nicht verstanden, worum es überhaupt geht, vor allem wenn man das Buch nicht kennt oder nicht weiß, was BDSM ist."
Die Wut des Kinopublikums äußerte sich in schlechter Mundpropaganda, so dass sich "Fifty Shades of Grey" in Vietnam zum Flop entwickelte. Weltweit können sich die Macher des Films aber dennoch über Einnahmen in Höhe von 528 Millionen US-Dollar freuen.