Als das Drama "Labor Day" mit Kate Winslet und Josh Brolin in den Hauptrollen angekündigt wurde, war es für viele Analysten ein sicherer Oscar-Tipp. Im Nachhinein kam doch mal wieder vieles anders als man im Voraus denkt. Die Kritiken waren eher mittelmäßig (3 Sterne auf FILMSTARTS), die Zuschauer blieben aus und bei den Awards spielte "Labor Day" bis auf eine Golden-Globe-Nominierung für Kate Winslet auch keine Rolle. Am Rande des Filmfestivals in Toronto, wo Regisseur und Autor Jason Reitman seinen neuesten Film "Men, Women & Children" vorstellte, gab er den Kollegen von Screen Crush ein Interview, bei dem er auch über den Misserfolg von "Labor Day" sprach.
Er habe in "Labor Day" mehr Arbeit als in jeden anderen Film vorher investiert und sei sehr stolz darauf. Doch dann kam der Film bei Niemandem so richtig an und er musste sich eingestehen, dass etwas in die falsche Richtung gelaufen sei. Den Schlüssel dafür liefert ihm sein Vater [Regisseur Ivan Reitman]. Als sich dieser "Labor Day" erneut angeschaut habe, traf es ihn wie der Blitz und er sagte seinem Sohn: "Du hast keinen Film über einen Mann und eine Frau gemacht, sondern einen Film über ein Kind." Und genau dies stimme und darin liege das Problem. Der Film wurde als Liebesgeschichte vermarktet, jeder hat ihn sich als Liebesgeschichte angeschaut und war enttäuscht. Doch seine Vater erkannte richtig: "Du hast dich gar nicht richtig für die Romanze interessiert, oder?" Er habe darauf geantwortet: "Nein, die Romanze war eigentlich nur eine Nebengeschichte für das Kind." Und hier liege sein persönlicher Fehler. Er hätte den Film mehr und deutlicher auf das Kind fokussieren müssen.
"Labor Day" handelt von ein dem flüchtigen Häftling Frank (Josh Brolin), der sich bei der alleinerziehenden Mutter Adele (Kate Winslet) und ihrem 13-jährigen Sohn Henry (Gattlin Griffith) versteckt. Dabei verlieben sich Frank und Adele ineinander. Jason Reitmans nächster Film "Men, Women & Children" kommt am 11. Dezember 2014 in die deutschen Kinos. Die ersten Kritiken vom Filmfestival in Toronto sind allerding sehr unterschiedlich.