Adaptionen beliebter Comic- oder Buch-Geschichten sind immer eine delikate Angelegenheit, über kaum etwas diskutieren Fans so gerne wie die Werktreue einer Verfilmung – aktuell streiten darüber zwei Schwergewichte der Branche. "Matrix"-Produzent Joel Silver ließ kürzlich kein allzu gutes Haar an Zack Snyders "Watchmen - Die Wächter". Er nannte die Szenen außerhalb der Erde "bescheuert" und lobte das Skript von Sam Hamm ("Batman"), das Terry Gilliam ("The Zero Theorem") verfilmen wollte, für die freie Interpretation. In dieser Version hätte der übermächtige Doctor Manhattan seine eigene Erschaffung per Zeitreise verhindert und die aller anderen Helden gleich mit. Zack Snyder hat für solche gewagten Abänderungen gar nichts übrig, wie er gegenüber huffingtonpost.com sagte. Dem Regisseur nach habe Gilliams Veränderung vor allem das Filmende betroffen. Zack Snyder: "Die Fans wären ausgerastet bei diesem Ende. Ich habe "Watchmen" für mich gemacht, es ist wahrscheinlich mein Lieblingsfilm aus meiner Filmografie. Ich liebe die Graphic Novel und ich liebe alles an dem Film. Und ich habe ihn gemacht, weil ich wusste, dass das Studio ihn mit oder ohne meine Beteiligung hätte drehen lassen. Also habe ich ihn am Ende auch gemacht, um ihn vor den Terry Gilliams dieser Welt zu retten."
Zack Snyders Äußerungen erlauben keinen Zweifel daran, wie sehr er sich der Vorlage zu "Watchmen" verpflichtet fühlte: "Wenn Du die Graphic Novel so liebst wie ich, sind Änderungen der Marke Gilliam unmöglich. Das wäre, als ob Du "Romeo und Julia" verfilmst – aber anstatt dass sie am gemeinsamen Grab aufwachen, wären sie in der Zeit zurückgereist und nichts wäre passiert."
Die Konfliktlinie im Streit Znyder vs. Silver ist eindeutig: Wie sehr soll sich eine Adaption an das Ausgangsmaterial halten? Was sagt ihr dazu, so ganz grundsätzlich - muss eine Verfilmung nah an ihrer Quelle bleiben?