Am gestrigen 29. Dezember 2013 ist Wojciech Kilar nach einer langen Krebserkrankung im Alter von 81 Jahren im polnischen Katowice verstorben. Er gehörte wohl zu den bekanntesten Komponisten Europas und prägte die heutige Kultur Polens stark. Kilar wurde am 17. Juli 1957 in Lemberg geboren und begann seine musikalische Ausbildung in Krakau, wechselte aber später nach Paris.
Neben seinen vielen Orchester- und Chorstücken schrieb er auch Musik für mehr als 160 Filme, u.a. für "Bram Stoker's Dracula" von Francis Ford Coppola, "Das Portrait einer Lady" von Jane Campion, "Die Farbe des Lebens" von Krzysztof Zanussi und Roman Polanskis "Die neun Pforten". Doch es war sein Soundtrack zu dem preisgekrönten Holocaust-Drama "Der Pianist", auch von Polanski, für den Kilar den meisten Ruhm erhielt: Neben einer BAFTA-Nominierung erhielt er zudem einen César, den französischen Filmpreis.
In Polen wurde er währenddessen zu einem nationalen Idol. Zwischen 2000 und 2006 erhielt er vier Mal den polnischen Filmpreis und außerdem den Orden des weißen Adlers, das höchste Ehrenzeichen des Landes.
Seine Inspirationen sind vielfältig: Neben impressionistischen Komponisten wie Maurice Ravel und Claude Debussy hatte Kilar auch eine Leidenschaft für Schönbergs expressionistische Zwölftontechnik und gehörte später zu den experimentellsten Künstlern aus dem Bereich. Seine Filmmusik war stets opulent und atmosphärisch dicht, was dazu führte, dass er auch ein Angebot für den Score zu "Der Herr der Ringe" bekam. Dieses lehnte er allerdings ab.