Am gestrigen 16. Dezember 2013 präsentierten wir euch den eigentlich der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellten Kurzfilm "Howard Cantour.com" von Shia LaBeouf ("Nymph()maniac"), doch kurze Zeit später wurde das Video im Internet gesperrt und durch ein Passwort gesichert. Der Hintergrund: Der Künstler Daniel Clowes meldete sich zu Wort und bezichtigte LaBeouf, die Idee für den Kurzfilm über einen Filmkritiker, der bereits im Jahr 2012 bei den Filmfestspielen in Cannes aufgeführt wurde, von ihm gestohlen zu haben. Clowes Plagiatsvorwurf bezieht sich auf sein Comic "Justin M. Damiano" von 2007, dessen Story eins zu eins in dem Film "Howard Cantour.com" übernommen worden sein soll. Während die Ähnlichkeit bislang unbemerkt blieb, führte nun die gestern erfolgte Verbreitung des Kurzfilms über das Internet dazu, dass über Twitter Hinweise auf den Ideenklau veröffentlicht wurden und so der Stein ins Rollen gebracht wurde. Peinlich für Regisseur LaBeouf, der sich bis dato auch mit dem Einfall für die Geschichte des 10-Minüters brüstete.
In "Howard Cantour.com" geht es um einen frustrierten Filmkritiker (Jim Gaffigan), der gerne mal den Ansichten der Allgemeinheit widerspricht und in einen Gewissenskonflikt gerät, als er den neuen Film seines Lieblingsregisseur als schlecht erachtet und nicht weiß, ob er die Kritik veröffentlichen soll. Via Daniel Clowes Verlag wurde LaBeoufs Film als "komplettes Plagiat" bezeichnet, man wäre nie wegen einer Filmadaption der Graphic Novel kontaktiert worden und es hätte keine Abtretung der Rechte stattgefunden. Laut BuzzFeed zeigte sich auch Clowes selbst schockiert über den Ideenklau: "Ich habe nie mit Mr. LaBeouf gesprochen oder ihn getroffen. Ich kann mich nicht einmal an einen seiner Filme erinnern. Ich war geschockt als ich sah, dass er das Drehbuch und viele Ideen für die Bildsprache gestohlen hat. Es handelt sich um eine sehr persönliche Geschichte von mir, die ich vor sechs oder sieben Jahren geschrieben habe, und er hat sie einfach als seine eigene Arbeit ausgegeben."
Shia LaBeouf reagierte auf die Anschuldigungen zunächst vorsichtig entschuldigend. Auf Twitter schrieb der Star, er habe Clowes nicht kopiert, sondern sich von ihm inspirieren lassen – und hätte sich dann im kreativen Prozess verloren. Doch sogar bei seiner Entschuldigung soll LaBeouf gestohlen haben: Der Wortlaut seines Textes ähnelt frappierend der Twitter-Nachricht eines Nutzers der sozialen Plattform von vor vier Jahren. LaBeouf schrieb: "Kopieren ist keine kreative Arbeit. Sich jedoch von der Idee eines anderen inspirieren zu lassen und daraus etwas Neues zu produzieren, das ist kreative Arbeit." In weiteren Twitter-Meldungen wurde der Filmemacher dann jedoch immer zerknirschter und ließ sich über seine naive Herangehensweise an die Arbeit an dem Kurzfilm aus und kritisierte sich selbst für das Versäumnis, den Namen Daniel Clowes nicht im Abspann des Films zu benennen. Zum Schluss bezeugte LaBeouf noch einmal sein Bedauern über den Vorfall und sprach Clowes seine Bewunderung für dessen Werk aus. Zusammenfassend twitterte LaBeouf: "Ich habe Scheiße gebaut."