"Snowpiercer" mit Chris Evans und Tilda Swinton in den Hauptrollen ist die neueste Arbeit des südkoreanischen Regisseurs Bong Joon Ho, in dem es um das Überleben der menschlichen Restbevölkerung in einer postapokalyptischen Eiszeit geht. Die Sci-Fi-Dystopie wurde bisher von Fans und Kritikern sehr positiv aufgenommen. Doch für den englischsprachigen Markt hat die Weinstein Company die Rechte erlangt uns das lässt wenig Gutes erahnen: Der unter dem Namen "Harvey mit den Scherenhänden" berühmt-berüchtigte Harvey Weinstein erklärte bereits, dass er beabsichtige, "Snowpiercer" für das "zu dumme US-Publikum" um 20 Minuten zu kürzen, was natürlich nicht nur von Bong Joon Ho, sondern von allen Beteiligten schockiert aufgenommen wurde, auch wenn der Regisseur selbst anschließend versuchte, den Schrecken etwas zu mildern.
Doch "Snowpiercer"-Drehbuchautor Kelly Masterson möchte sich nicht mit diesen Plänen abfinden. Er erzählte im Interview mit Indiewire von dem sechsmonatigen Arbeitsprozess und der herausragenden Leistung, die der Regisseur geleistet hätte. Insgesamt sei er "sehr stolz auf den Film und entsetzt, dass Harvey Weinstein nicht will, dass die englischsprachige Welt Bongs wunderschönen Film sehen soll. Ich drücke einfach die Daumen, dass sie das Problem lösen können und wir einfach Bongs Version sehen können."
Es bestehe die Gefahr, dass der Tenor der Filmhandlung in eine Richtung abdrifte, die Bong Joon Ho nicht beabsichtigt habe, weshalb er verstärkt Druck auf die Weinstein Company ausübe, damit sie seinen Film unberührt lassen. Auch die Hauptdarsteller Chris Evans und Tilda Swinton sind gegen einen US-Cut.
Wir in Deutschland könnten Glück haben und die ungekürzte Version zu sehen bekommen, da der Konflikt wohl nur die englischsprachigen Länder betrifft. Wann "Snowpiercer" allerdings in die deutschen Kinos kommt, ist noch ungewiss.