Von 2000 bis 2009 brachte man Matthew McConaughey hauptsächlich mit Romantik-Komödien in Verbindung. Filme wie "Wedding Planner - verliebt, verlobt, verplant" oder "Wie werde ich ihn los - in 10 Tagen?" etablierten in jener Zeit das Image des Schulzenkönigs, das dem schauspielerischen Potential des Amerikaners alles andere als gerecht wurde. Plötzlich entschied er sich aber zu einem radikalen Wechsel, legte ein Karrierepause ein und nahm anschließend deutlich anspruchsvollere, wenn auch schlechter bezahlte Rollen an. Erste Maßnahme bei diesem Wechsel: Er lehnte ein Angebot ab, dass er eigentlich nicht ablehnen konnte.
Wie The Hollywood Reporter berichtet, wollte Universal McConaughey 2008 für die Hauptrolle in einem Kinofilm nach der TV-Serie "Magnum" gewinnen und bot ihm dafür satte 15 Millionen Dollar (plus 15 % des gesamten Profits). Doch obwohl nach Flops wie "Sahara" und "Ein Schatz zum Verlieben" die lukrativen Angebote ausblieben, lehnte er ab. Anstatt das Angebot für die Big-Budget Produktion anzunehmen, gönnte er sich eine knapp einjährige Auszeit und entschied sich dafür, einen Karrierneustart zu wagen und wieder mehr ernste Rollen und Figuren mit tiefgreifenden Charakteren zu spielen: U.a. "The Paperboy", "Magic Mike", "Mud", "Bernie" und "Killer Joe" bildeten den Anfang dieses Karriereneustarts McConaugheys.
Finanziell mag jene Entscheidung nur schwer nachzuvollziehen sein. "Magnum" hätte McConaughey zum Blockbuster-Star machen können. Die TV-Serie aus den 1980er Jahren erfreut sich immer noch überaus großer Beliebtheit und ließ Tom Selleck zu einer Stil-Ikone der Dekade werden. Mit dem richtigen Cast, Skript und Regisseur hätte der Sprung auf die große Leinwand ein Hit werden können und möglicherweise ein einträgliches Franchise begründet.
Doch McConaugheys Kehrtwende scheint sich für ihn auf andere Weise bezahlt zu machen. Für seinen kommenden Film "Dallas Buyers Club" wird er als heißer Oscar-Kandidat gehandelt. Für die Rolle sagte er bereits 2010 direkt nach seiner Karrierepause zu und war bereit in ganz anderen finanziellen Dimensionen zu arbeiten. Für "nur" rund 200.000 Dollar Salär (allerdings plus Gewinnbeteiligungen) vollzog er eine physische Transformation und spielte vielleicht die Rolle seines Lebens.
Aktuell steht Matthew McConaughey übrigens für Christopher Nolans "Interstellar" vor der Kamera.