Obwohl ihn die Gaming-Gemeinde nicht gerade übermäßig schätzt, nachdem Uwe Boll mit seinen Verfilmungen von Computer-Spielen wie "Alone in the Dark", "Far Cry" und "Die Schwerter des Königs - Dungeon Siege" nicht gerade cineastische Höchstleistungen ablieferte, will er sich mit "Postal 2" erneut an einer Videospiel-Verfilmung versuchen. Dazu benötigt Boll jedoch Geld: 500.000 Dollar will er in den kommenden zwei Monaten per Crowd-Funding einnehmen. Dazu startete er jüngst eine Kickstarter-Kampagne, in der er die Fans aufzuklären versucht, was er in dem "Postal"-Sequel vorhat, und sie animiert, ordentlich dafür zu spenden.
Und die Pläne scheinen, glaubt man den Worten Uwe Bolls, großen Ausmaßes zu sein. In der Fortsetzung geht es erneut um den "Dude", der in den fünf Tagen, über die sich die Handlung des Spiels erstreckt, verschiedene Aufgaben zu erledigen hat. Einige sind von profaner, alltäglicher Natur wie einkaufen oder Geld beim Arbeitgeber abholen, andere sind deutlich gewalttätiger. Nicht zuletzt aus dem Grund wurde das Spiel "Postal 2" unter anderem in Deutschland indiziert. Boll schreckt dies nicht, im Gegenteil. Er versucht die Geschichte des Dudes offenbar um große politische Fragen unserer Zeit zu ergänzen: Was geschah wirklich am 11. September? Wie ist es um die NSA, Edward Snowden und Julian Assange bestellt? Sind Osama bin Laden und George W. Bush vergleichbar? Diese disparaten Handlungen scheinen schwer miteinander vereinbar, doch Boll will dennoch den Versuch wagen und in den kommenden knapp 60 Tagen insgesamt eine halbe Million US-Dollar von den Fans einsammeln, um den Film zu realisieren. Nach aktuellem Stand hat er bereits knapp 8.000 Dollar auf der Haben-Seite. Abgesehen von dem guten Gefühl bei der Umsetzung dieses ambitionierten Film-Projekts erhalten die Fans zusätzlich noch mehr für ihr Geld: Ab 10 Dollar gibt es eine Drehbuch-Kopie zum Film, ab 25 Dollar eine digitale Fassung des fertigen Werks. Ab 10.000 Dollar wird man gar unter dem Titel "executive Producer" im Abspann des Films erwähnt.
Die Planungen Bolls sind bereits sehr konkret. Zum einen will er mit demselben Personal, das bereits an "Postal: Der Film" mitarbeitete, auch die Realisierung des Nachfolgers bestreiten, zum anderen soll Jackie Tohn, die im ersten Teil noch eine kleinere Rolle innehatte, nun eine Hauptrolle übernehmen. Auch den Drehbeginn hat der Regisseur bereits fest im Blick. Bei erfolgreicher Beendigung der Kickstarter-Kampagne wird im Herbst 2013 mit dem Dreh von "Postal 2" begonnen, so dass der Film im August 2014 veröffentlicht werden kann. Bolls Video-Ansprache könnt ihr euch im Folgenden anschauen, die weiteren Details zum Projekt findet ihr hier.