So schnell kann ein vielversprechendes Filmprojekt innerhalb von 24 Stunden zerrüttet werden. Doch schon vor einer Woche deuteten sich Schwierigkeiten bei der Produktion des Westerns "Jane Got a Gun" an, als Hauptdarsteller Michael Fassbender ("Prometheus") das Handtuch schmiss – er begründete dies mit Terminproblemen. Doch eine neue Regelung war schnell gefunden, der bis dato als Bösewicht gecastete Joel Edgerton ("Zero Dark Thirty") wurde kurzerhand für Fassbenders Rolle umbesetzt und als neuer Antagonist kam Jude Law ("Anna Karenina") frisch zum Cast hinzu. Problem gelöst? Weit gefehlt! Wie wir am gestrigen 19. März 2013 berichteten, erschien Regisseurin Lynne Ramsay am ersten Drehtag nicht bei der Arbeit – und nun ist auch Jude Law nicht mehr an einer Beteiligung interessiert.
Dabei schien es heute beinahe so, als sei in letzter Sekunde eine akzeptable Lösung gefunden: Wie Deadline berichtete, wurde kurzerhand "Warrior"-Regisseur Gavin O'Connor als Ersatz für Ramsay engagiert. Doch da haben sich die am Set bereitstehenden Mitarbeiter zu früh gefreut: Der Dreh kann immer noch nicht beginnen, denn Hauptdarsteller Jude Law hat nun einen Rückzieher gemacht, weil er für die Arbeit mit Ramsay unterschrieben habe und sich nicht auf einen neuen Chef auf dem Regiestuhl einlassen möchte.
Wie Deadline berichtet, haben die Produzenten alles versucht, um den Cast geschlossen zum Weitermachen zu bewegen, nachdem die "We need to talk about Kevin"-Regisseurin ausstieg. Doch bei Law hatten sie kein Glück. Joel Edgerton hingegen dürfte dem Projekt selbst trotz Regisseurswechsel treu bleiben, denn er kennt O’Connor bereits von den Dreharbeiten zum tiefsinnigen Action-Drama "Warrior". Und auch Natalie Portman wird sich zweimal überlegen, ob sie ihre Arbeit so leicht aufgibt, schließlich ist sie an "Jane Got a Gun" auch als Produzentin beteiligt.
Doch die Verzögerungen dürften das Studio große Summen kosten, denn das Set ist aufgebaut und Cast und Crew gebucht. Aber ohne männlichen Hauptdarsteller kann der Dreh nicht beginnen und wie schnell Ersatz gefunden werden kann, ist unklar. Bleibt also abzuwarten, wie es mit dem derart torpedierten Western weitergeht und ob das Projekt nicht endgültig abgeschrieben wird. Lynne Ramsay hat sich zu der ganzen Angelegenheit übrigens noch nicht geäußert, wie Deadline berichtet, hieß es auf diesbezügliche Anfragen: "Kein Kommentar".