Als Regisseur Spike Lee ("Oldboy") seinem Kollegen Quentin Tarantino kürzlich vorwarf, ein Rassist zu sein (wir berichteten), dauerte es nicht lange, bis der Komiker und Rapper Katt Williams ("Scary Movie 5") (wir berichteten ebenfalls) einen Schritt weiterging und Tarantino auch noch Schläge androhte. Stein des Anstoßes ist Tarantinos neuester Film, der Blaxpoitation-Southerner "Django Unchained", welcher am 25.12. vergangenen Jahres in den US-Kinos anlief. Zwar hatten weder Lee noch Williams den Streifen bis dahin gesehen, trotzdem wollten sie in der Darstellung der Sklaverei im Süden der USA um 1850 und dem häufigen Gebrauchs des N-Wortes erkannt haben, dass es sich bei Tarantino um einen weißen Chauvinisten handeln müsse - soweit die Vorgeschichte.
Nun hat sich "Training Day"-Regisseur Antoine Fuqua im Gespräch mit The Hollywood Reporter zu Wort gemeldet und stärkt seinem Kollegen den Rücken: "Ich glaube nicht, dass Quentin Tarantino auch nur ein Stück Rassist ist. Nebenbei, ich bin gut mit ["Django Unchained"-Hauptdarsteller] Jaime Foxx befreundet und er würde nichts mit einem Film zu tun haben wollen, der in irgendeiner Form rassistisches Gedankengut beeinhaltet." Weiter führte Fuqua aus: "Wenn ein Film wie dieser in den 1850er Jahren spielt, wird man unweigerlich das Wort 'N*gger' hören, weil Leute damals so gesprochen haben. Auch Sklaverei wird ein Thema sein, schließlich war die damals Realität." Abschließend gab der 46-Jährige Fuqua Spike Lee noch Folgendes mit auf den Weg: "Wenn man mit der Art der Umsetzung nicht einverstanden ist, dann sollte man den Kollegen anrufen und ihn zu einem Gespräch einladen. Sowas macht man nicht öffentlich."
Antoine Fuqua hat derzeit zahlreiche Projekte in der Mache. Als nächstes wird der Pilotfilm zum "24"-Nachfolger "Exit Strategy" mit Ethan Hawke in der Hauptrolle erscheinen. Ob die ganze Aufregung um "Django Unchained" berechtigt ist, könnt ihr übrigens ab dem 17. Januar selbst beurteilen, da kommt das neueste Tarantino-Werk nämlich in die deutschen Kinos.