Die Wahrnehmungen eines Films können manchmal höchst unterschiedlich sein: So verriet Joaquin Phoenix kürzlich in einem Interview mit dem Time Magazine, dass er bei der ersten Sichtung einer Frühfassung von Paul Thomas Andersons schwerem Sekten-Drama "The Master", in dem er die Hauptrolle spielt, zunächst von einer Komödie ausging, musste er doch die ganze Zeit über herzhaft lachen. Erklären konnte er dies dadurch, dass er einen ganz eigenen Sinn für Humor habe, bei dem er gerade über unangenehme Dinge lachen muss. Seine Lebensstrategie sei es, immer schwierige und aufwühlende Dinge wegzulachen, was seine Lachattacke bei dem anspruchsvollen Drama wohl erklären dürfte.
Es kann also Entwarnung gegeben werden: Bei Paul Thomas Andersons neuestem filmischen Werk nach "There Will Be Blood" handelt es sich nicht um die Komödie des Jahres, sondern um ein ernstes Charakterdrama, in welchem ein schwerkranker Alkoholiker in die Fänge eines charismatischen Sektenanführers gerät. Neben Joaquin Phonenix in der Rolle des Alkoholikers Fred Sutton wird Anderson-Stammschauspieler Philip Seymour Hoffman in der Rolle des intellektuellen Sektenanführers Lancaster Dodd zu sehen sein. Die weibliche Hauptrolle übernahm Amy Adams.
Das Drama, das auf den Filmfestspielen von Venedig seine Premiere feierte, zählt schon jetzt zu den absoluten Oscar-Favoriten. Besonders Joaquin Phoenix soll eine beeindruckende Leistung zeigen. Ein deutscher Kinostart steht jedoch bislang noch nicht fest. Neue Bilder gewähren nun aber einen erweiterten Einblick in den Film und zeigen ebenfalls deutlich, dass mit einer spritzigen Komödie wohl nicht zu rechnen ist.