Die dritte EM-Woche verursachte erneut massive Besucherzahlen-Einbrüche in den Kinos, lediglich bereits etablierte Großproduktionen an der Spitze schafften es noch, akzeptable Werte zu erreichen. In der Tat halten sich besonders die beiden ersten Plätze der deutschen Top-10 wacker und mit großem Abstand vor der Konkurrenz. Am mittlerweile vierten Wochenende konnte die düstere Märchen-Neuauflage "Snow White & the Huntsman" erneut den ersten Platz für sich beanspruchen und triumphiert trotz bekannter Handlung. Das Darsteller-Gespann Charlize Theron, Kristen Stewart und Chris Hemsworth lockte trotz Fußball im Fernsehen immerhin 94.986 Zuschauer in die Kinos. Somit beläuft sich die Gesamtgröße des bisherigen Publikums auf 1.172.331. Dicht auf Schneewittchens Fersen befinden sich die Agenten K und J aus "Men In Black 3" mit 91.377 verkauften Karten am vergangenen Wochenende und grandiosen 1.868.247 in den vergangenen fünf Wochen. Der dritte Film der MIB-Reihe unter der Regie von Barry Sonnenfeld hat damit gute Aussichten, demnnächst die Zwei-Millionen-Grenze in Deutschland zu knacken.
Weit abgeschlagen auf dem dritten Platz mit 38.545 Besuchern steigt der Horror-Schocker "Chernobyl Diaries" ein. Die amerikanischen Touristen, die das berüchtigte Kraftwerk besuchen und feststellen müssen, dass der Ort noch immer nicht verlassen ist, gruselten inklusive Previews in ihrer ersten Woche 43.069 Zuschauer. Fast genauso beliebt wie Kraftwerks-Mutanten sind die naseweisen Zwillinge in "Hanni & Nanni 2", die sich mit 37.808 Zuschauern wieder um zwei Plätze nach oben kämpften. Insgesamt haben die Internatsschülerinnen in sechs Wochen 626.110 Kinder und Erwachsene zu einem Kinobesuch motiviert. Auf den fünften Platz hinab stiegen die Invincibles-Tänzer aus "StreetDance 2" und begeisterten nur noch 31.410 Tanzverrückte, können sich aber zumindest gratulieren, der einzige Musikfilm der Top-10 zu sein. Insgesamt konnten mit den aufwendigen Choreographien bisher 198.174 Zuschauer vor die große Leinwand gelockt werden.
Platz sechs geht an Sacha Baron Cohens verirrten Aladeen in "Der Diktator" mit 27.292 Leuten im Publikum und immerhin der momentan zweithöchsten Gesamtanzahl an Besuchern in den deutschen Top-10: In den vergangenen sechs Wochen lachten 1.218.584 Menschen über den Despoten, der im Großstadtdschungel verloren geht. Einen nach unten, genauer gesagt auf den siebten Platz, geht es für Demi Moore und Miley Cyrus im Remake der gleichnamigen französischen Komödie "LOL". Das Mutter-Tochter-Gespann aus dem Film konnte mit 21.657 Zuschauern noch recht zufrieden sein, bisher wurden in vier Wochen 248.966 Tickets verkauft. In der mittlerweile siebten Woche, auf dem achten Platz und untot wie eh und je ist Johnny Depp als Barnabas Collins in Tim Burtons "Dark Shadows". Zwar kann sich der Film rühmen, momentan am längsten in den Top-10 zu gastieren, jedoch sind mit Werten wie 17.213 Zuschauern am vergangenen Wochenende die Hoffnungen gering, es den anderen Sommerblockbustern erfolgsmäßig gleichzutun. Dass die Gruselkomödie mit 889.885 nun noch die Millionen-Marke durchbricht, ist nicht mehr sehr wahrscheinlich.
Auf den neunten Platz gelangte der Neueinsteiger "Dein Weg". Regisseur Emilio Estevez und sein Vater und Hauptdarsteller Martin Sheen konnten 14.479 Zuschauer neugierig auf die Tragikomödie machen (inklusive Previews bisher 21.720). Auf dem letzten Platz und damit Schlusslicht der Kino-Top-10 ist ein langsam verstummender Eddie Murphy in "Noch tausend Worte" mit lediglich 14.071 Menschen im Wochenend-Publikum, aber schon 30.384 Zuschauern insgesamt. Enttäuschend ist das einwöchige Gastspiel des Glamrock-Musicals "Rock of Ages", das trotz guter Kritiken in der zweiten Woche die ohnehin bescheidenen Zuschauerzahlen der oben genannten Konkurrenz nicht mehr überbieten konnte. Ob der Film nach dem Ende der EM ein kleines Comeback feiern kann, wird sich zeigen.