Eine siebenstellige Summe hat das Warner für das Script zu „The Imitation Game“ hinlegen müssen und hat damit etwa ein halbes Dutzend Independent-Firmen in einem Bieterwettstreit ausgestochen. Grund ist vor allem Leonardo DiCaprios Interesse an der Hauptrolle. Und auch Ron Howard hat ein Auge auf das Projekt geworfen. Das heißbegehrte Drehbuch stammt von Graham Moore und ist auch gleichzeitig sein Erstes. Es basiert auf der Biographie „Alan Turing: Enigma“ von Andrew Hodges.
Alan Turing war ein britischer Mathematiker, der Geschichte schrieb. Er knackte im zweiten Weltkrieg den berühmt-berüchtigten Enigma-Code der Nazis und sicherte damit den Alliierten im U-Boot-Krieg die Kontrolle über den Atlantik. In den dreißiger Jahren setzte er neue Maßstäbe in Sachen Computertechnik und gilt heute als Vater der Computerwissenschaft und der künstlichen Intelligenz. 1952 wurde Turing dann wegen Homosexualität angeklagt. Nach seiner Verurteilung hatte er die Wahl, entweder die Haftstrafe anzutreten oder sich psychiatrisch behandeln zu lassen. Er entschied sich für Letzteres. Infolge diverser Hormonbehandlungen wurde sein Körper zusehends weiblicher. Turing erkrankte schließlich an einer Depression und vergiftete sich 1954 mit einem Apfel.
Diese Rolle schreit geradezu nach Leonardo DiCaprio, der sich schon mehrfach in Filmbiografien wie „Catch Me if You Can“ oder „Aviator“ bewiesen hat. Gerade erst das Biopic über J. Edgar Hoover ("J. Edgar") abgeschlossen, scheint Leo richtig Geschmack an dem Genre gefunden zu haben. Auch Ron Howard als Interessent ist ein naheliegender Kandidat für den Regieposten. Als Oscar-Preisträger für“ A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn“ hat er bereits ein erfolgreiches Mathematiker-Biopic vorzuweisen. Das Leben von Alan Turing (1912 - 1954) ist einer der Stoffe, aus dem Hollywood Legenden strickt. „The Imitation Game“ bietet genügend Grundlagen für ein filmisches Epos: seine Verdienste im zweiten Weltkrieg, sein Genie, die Verfolgung als Homosexueller bis hin seinem tragischem Selbstmord liefern reichlich Stoff. Selbst Steve Jobs hat sich angeblich vom tragischen Tod des Vordenkers der Computertechnik, Alan Turing inspirieren lassen, indem er seine Firma "Apple" nannte.