Drei Wochen lang thronte Tate Taylors Südstaatendrama "The Help" an der Spitze der US-amerikanischen Kinocharts und ließ niemanden an sich vorbei. Die Konkurrenz war machtlos, doch nach dem vergangenen Wochenende wendet sich das Blatt, denn zahlreiche Kinobesucher wurden infiziert - und zwar mit dem Seuchen-Thriller "Contagion". Das Drama von Steven Soderbergh verzeichnet 23,2 Millionen Dollar am Box-Office, im Vergleich mit dem ähnlich-gelagerten "Outbreak" aus dem Jahr 1995 schneidet der etwas andere Katastrophenfilm mit Starbesetzung (Marion Cotillard, Matt Damon, Laurence Fishburne, Jude Law, Gwyneth Paltrow, Kate Winslet und Bryan Cranston) in Bezug auf die Besucherzahlen aber eher mäßig ab. "Outbreak" spielte an seinem Startwochenende zwar nur 13,4 Millionen Dollar (insgesamt 67,7) ein, mit Berücksichtigung der Ticketpreisinflation entspräche dies heute allerdings etwa 25 Millionen Dollar.
Der Run auf das Südstaatendrama legt sich langsam. Hatte "The Help" in der Vorwoche kaum Verluste zu verzeichnen, so büßt das Drama nun 40 Prozent seiner Besucher ein. Das sollte Regisseur Tate Taylor aber nicht stören, denn sein Werk landet mit Einnahmen von 8,7 Millionen Dollar immer noch auf dem zweiten Platz des Treppchens und liegt mit insgesamt atemberaubenden 137,1 Millionen Dollar am Box-Office auf Platz 14 der bisher kommerziell erfolgreichsten Filme dieses Jahres. Und nach 33 Tagen gibt es noch Raum nach oben. "The Help" benötigt nur noch etwa sechs Millionen Dollar, um "Rio" von Platz 13 (143,6) zu verdrängen.
Insgesamt zählt das vergangene zu den schlechtbesuchtesten Kinowochenenden dieses Jahres und so landet Gavin O'Connors "Warrior", in dem Tom Hardy und Joel Edgerton die Hauptrollen spielen, mit einem Einspiel von nur 5,6 Millionen Dollar auf dem Bronzeplatz. Zum Vergleich: Als Mark Wahlberg und Christian Bale in "The Fighter" die Fäuste fliegen ließen, brachte das mit 12,2 Millionen Dollar am ersten Wochenende mehr als doppelt soviel ein. Hinter Neueinsteiger "Warrior" gilt es immer noch "Eine offene Rechnung" zu begleichen, aber diese Woche nicht auf dem zweiten, sondern dem vierten Platz. Das Einspielergebnis von John Maddens Thriller steigt mit 4,9 auf 22 Millionen Dollar. Zoe Saldana als Assassine hat neu verhandelt und steigt für ihren Auftrag trotz eines Minus von knapp 46 Prozent (vier / 29,8 Millionen Dollar) von dem sechsten auf den fünften Platz. Die Primaten aus "Planet der Affen: Prevolution" sind der Action-Unterhaltung "Colombiana" aber dicht auf den Fersen und geben sich mit Einnahmen von knapp 3,9 Millionen Dollar (167,8) und dem sechsten Platz zufrieden. Auf den Plätzen sieben und acht folgt der blanke Horror: Die Haie tauschen mit den Astronauten ihre Position. Der Sci-Fi-Thriller "Apollo 18" von Cory Goodman (2,9 / 15 Millionen Dollar) wird von "Shark Night 3D" (3,5 / 14,8 Millionen Dollar) verdrängt.
"Our Idiot Brother" mit Paul Rudd, Elizabeth Banks und Zooey Deschanel erzielt ein Ergebnis von rund 2,8 Millionen Dollar, büßt damit zwei weitere Plätze ein und landet vor "Spy Kids 4: All the Time in the World", der mit 2,5 Millionen eingespielten Dollar (34,2) das Schlusslicht der Top Zehn bildet. Die anderen Neueinsteiger machen auch von sich reden, allerdings gibt es nicht wirklich viel Gutes zu sagen. Tom Bradys Komödie "Bucky Larson: Born to Be a Star" (1,45 Millionen Dollar) landet nur auf Platz 15, während der Horrorstreifen "Creature" nicht nur floppt, sondern auch noch einige Negativ-Rekorde bricht: Der Film legt den fünftschlechtesten landesweiten Start (in über 600 Kinos) seit der Einführung der detaillierten Statistik 1982 hin und den zweitschlechtesten Start in Bezug auf die eingespielten Dollar pro Kino. "Creatures" lief in 1507 Kinos und verzeichnete 331.000 Dollar am Box-Office (Platz 26 in den Charts). Demnach wurden durchschnittlich nur 220 Dollar pro Kino eingespielt.