Geld regiert eben doch die Welt - eine Weisheit, die erst recht in Hollywood gilt. Die geplante Verpflichtung von Donnie Yen ("Ip Man"), dem neuen Stern am Martial-Arts-Himmel, für das Actionspektakel "The Expendables 2“ hat neben den unbestrittenen Starqualitäten des 48-Jährigen auch einen ganz materiellen Hintergrund: Sein Engagement könnte Teil eines Abkommens werden, mit dem die Produzenten auf den boomenden chinesischen Filmmarkt drängen möchten.
Wie die LA Times berichtet, verhandelt Nu Image/Millenium Films derzeit mit einer Produktionsfirma aus China, die das Sequel mitfinanzieren könnte, als Bedingung aber das Mitwirken eines einheimischen Stars gestellt hat. Gleichzeitig könnte die Zusammenarbeit dazu führen, dass einzelne Szenen des Films in China gedreht werden. Damit würde Nu Image die restriktive Politik der chinesischen Regierung umgehen, die jährlich nur 20 ausländischen Filmen einen eigenständigen Vertrieb erlaubt.
Der erste Teil von "The Expendables“ war 2011 nicht darunter und musste deshalb die Rechte in China zu einem Festpreis an einen einheimischen Verleih abtreten. Von den gut 32 Millionen US-Dollar, die Sylvester Stallone und sein Team in China einspielten, erhielt Nu Image dadurch letztlich nur eine Million! Diesen Makel will man für die Fortsetzung nicht riskieren. Mit dem Dreh vor Ort fiele man nicht mehr unter die Regelung für ausländische Filme - unter dem Vorbehalt der Zustimmung der chinesischen Regierung, die zuvor unter anderem das Drehbuch auf eventuelle regierungskritische Aussagen prüft.
Ein Sprecher von Nu Image verriet, dass das Script eigens umgeschrieben werden und um einige in China spielende Szenen erweitert werden soll. Die Dreharbeiten zu dem testosterongeladenen Actioner von Simon West sollen im Oktober beginnen und finden zunächst in Bulgarien statt.